Vor dem Ende der Hinrunde Fortuna-Trainer Thioune wagt Prognose für den weiteren Liga-Verlauf
Düsseldorf · In der Zweiten Liga löst sich keine Mannschaft aus diesem engen Feld, die Teams sind punktetechnisch dicht beieinander. Worauf es für Fortunas Trainer Thioune im letzten Spiel des Jahres ankommt. Wie er über den Verlauf der Liga nach der Winterpause denkt.
Auch nach dem 16. Spieltag trennt sich die Spreu noch nicht vom Weizen, die Mannschaften stehen vor allem an der Spitze des Klassements eng beieinander. Mit der SV Elversberg gibt es einen neuen Tabellenführer, der 1. FC Köln ist nach oben geklettert und hat den vormaligen Spitzenreiter SC Paderborn, der nun Dritter ist, überholt. Auf die Ostwestfalen folgt Fortuna nach dem 1:1 bei Schalke 04, dabei wäre für die Düsseldorfer bei einem Sieg ein größerer Sprung möglich gewesen.
Denn zwischenzeitlich, als die Rheinländer auf Schalke führten, haben sie sich selbst wieder nach oben manövriert, sind dann aber aufgrund des Ausgleichstreffers auf Rang vier zurückgefallen. All das zeigt, wie verrückt es in dieser Liga zugeht. „Mit jedem Tor klettert man in der Tabelle, deshalb sage ich das jede Woche: Man muss sich wirklich von der Tabelle lösen“, betont Trainer Daniel Thioune.
Doch auch ohne den Blick auf die Platzierungen im Klassement kann der 50-Jährige bestens mit dem einen Zähler in Gelsenkirchen gegen eine starke Schalker Mannschaft leben. „Hinten heraus hatten wir Glück, dass wir einen überragenden Torhüter hatten. Bester Mann gegen den Ball war Florian Kastenmeier. Die Qualität der Schalker Torchancen war so groß, dass sie das Spiel hätten gewinnen können, vielleicht auch müssen“, sagt Thioune.
„Deswegen bin ich sehr glücklich mit dem Punkt, er kann am Ende sehr viel Wert sein. Ich wusste am Samstag nach dem Spiel nicht, wie viel, weil ich die Ergebnisse nicht kannte“, erzählt der Coach. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir uns diesen Punkt hart erarbeiten mussten.“ Am Ende sorgte Torwart Kastenmeier mit einer sensationellen Parade in der Nachspielzeit dafür, dass die Rheinländer die kurze Heimreise nicht mit leeren Händen antreten mussten.
Dieses Gefühl wirkt sich zum einen positiv auf den anstehenden Hinrundenabschluss am Freitagabend zu Hause gegen den 1. FC Magdeburg (18.30 Uhr, Arena) aus. Zum anderen sorgte der Zähler dafür, dass sich die Tabelle deutlich angenehmer als Vierter liest, als wenn Fortuna aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz und einer eigenen Niederlage im schlimmsten Falle bis auf Platz neun durchgereicht worden wäre.
Davon hat auch Thioune Kenntnis genommen, dennoch verdeutlicht er einen Tag nach dem Remis auf das blanke Ergebnis angesprochen: „Dieser Punkt ist vielleicht mehr Wert, als er im ersten Augenblick erscheint.“ Und möglicherweise geht ja im nächsten Spiel gegen Magdeburg deutlich mehr, vielleicht muss sogar mehr gehen, um sich in diesem engen Kreis aus nahezu der halben Liga zur Winterpause in die Spitzenplatzierungen zu bringen.
„Wir sind jetzt an einem Punkt, dass wir vielleicht am Freitag ordentlich sammeln müssen, um in dieser guten Position zu bleiben“, sagt Thioune mit Blick auf das kommende Kräftemessen mit den Sachsen-Anhaltern. Zudem ist er überzeugt davon, dass sich in der zweiten Saisonhälfte wenig an dieser engen Konstellation ändern wird. „In der Rückrunde wird es genauso zugehen wie in der Hinrunde.“ Tritt Thiounes Prognose ein, bleibt für die Rheinländer nur zu hoffen, dass sie auch nach der Winterpause zu dieser umkämpften Gruppe gehören.