„Er kann der Rehhagel von Düsseldorf werden“ Allofs spricht über seine Zukunft und die Thioune-Ära bei Fortuna

Düsseldorf · Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs war in einer Talk-Sendung zu Gast. Dort blickte er auf die jüngste Vergangenheit zurück und schaute auch nach vorne. Was besonders an Trainer Thioune ist. Welche die Basis für den Verein wichtig ist und was er zu seiner Zukunft im Klub sagt.

Klaus Allofs war Gast in der Talksendung „Sky90“.

Foto: Moritz Mueller

(pn) Klaus Allofs ist kein Mann, der sich versteckt. Der Sportvorstand zeigt sich auskunftsfreudig und ist ein gern gesehener Gast in Gesprächsrunden. Am Sonntag folgte der 68-Jährige der Einladung zur Talk-Sendung „Sky90“ und sprach an der Seite von „Sky“-Moderator Patrick Wasserziehr, Lothar Matthäus, Yannick Erkenbrecher und Lena Cassel über...

...die verlorene Relegation: „Nach einem 3:0-Sieg ist man haushoher Favorit, aber gelaufen ist das Spiel noch nicht. Dann läuft das Spiel sehr seltsam. Plötzlich haben wir nicht mehr so gespielt wie wir eigentlich Fußball spielen, bekommen das 0:2 und in der nächsten Aktion erhalten wir einen Handelfmeter gegen uns. Wir hatten gar keine Zeit mehr, darauf zu reagieren. Dann steht es 0:3, und erst dann haben wir angefangen, Fußball zu spielen. Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir in der regulären Spielzeit sogar gewinnen können. Ich bin jetzt nicht aus allen Wolken gefallen, das war durchaus ein Szenario, das hätte eintreffen können.“

...die verpasste Chance auf die Bundesliga: „Es war eine großartige Chance, es war aber auch keine einmalige Chance. Die Chance kommt wieder, und man muss aus der Situation das Richtige machen. Das ist in der Zweiten Liga nicht ganz so einfach. Wir hatten eine tolle funktionierende Mannschaft und eine Serie hingelegt, die außergewöhnlich war. Spieler haben sich entwickelt und spielen jetzt in der Champions League (Christos Tzolis, Anm. d. Red.) und Serie A (Yannik Engelhardt, Anm. d. Red.), das ist natürlich toll. Es gibt keine Garantie dafür, dass man sie ersetzen kann. Wir glauben daran, dass wir mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, die richtigen Spieler auswählen – und woran wir vor allem glauben: dass wir den richtigen Trainer haben.“

...Trainer Daniel Thioune: „Er ist in einer sehr schwierigen Phase zu uns gekommen und hat gleich diese Wende geschafft. Er hat sofort den Draht zu den Spielern gefunden und mit seiner Art zu arbeiten die Spieler überzeugt. In Düsseldorf spielt es eine große Rolle, dass man das Umfeld händeln kann. Da ist er sehr authentisch, er gefällt den Düsseldorfern – und da kommen ganz viele Punkte zusammen.“

die Rückendeckung für Thioune: „Für uns war es gar keine Frage, wenn man mal eine Phase von vier oder fünf Spielen ohne Sieg hat, dass wir sagen: Wir verändern alles und nehmen den nächsten Trainer. Ich hatte das Glück, mit der Geschichte von Otto Rehhagel sozialisiert worden zu sein. Das war ein Faktor für Erfolg und eben auch dafür, mit Thomas Schaaf (langjähriger Trainer bei Werder Bremen, Anm. d. Red.) jahrelang zusammenzuarbeiten und schwierige Phase zu überstehen. Ich glaube, das gehört dazu – und ein Zweitligist sollte nicht so häufig den Trainer wechseln. Das kostet zu viel Geld.“

...Interesse von anderen Vereinen an Thioune: „Das kann ich jetzt nicht an konkreten Angeboten festmachen. Es wäre aber ein Wunder, wenn anderen nicht aufgefallen wäre, wie er mit unserer Mannschaft gearbeitet und einzelne Spieler besser gemacht hat. Wir sind froh, dass er sich zu Fortuna bekannt hat und dass wir hoffentlich noch ein paar Jahre miteinander arbeiten können.“

...seine eigene Zukunft bei Fortuna: „Mein Vertrag läuft noch anderthalb Jahre. Das ist lange, und ich kann noch nicht sagen und weiß es nicht, wie es dann weitergeht. Es macht mir Spaß und ich möchte mit Fortuna so schnell wie möglich in die Bundesliga. Das ist eine wichtige Sache, viel wichtiger ist aber, dass Ruhe in den Verein kommt und wir die Basis schaffen für den Tag, an dem wir wirklich aufsteigen sollten, dass wir vorbereitet sind.“

(pn td)