Schockmoment vor der Partie Diesen Spieler hat Fortuna gegen den FC Schalke 04 schmerzlich vermisst
Gelsenkirchen · Beim Remis auf Schalke konnte Fortunas Offensivmann nicht mitwirken, weil er sich beim Aufwärmen verletzte. Auch den Hinrundenabschluss gegen Magdeburg wird der 24-Jährige verpassen.
Trainer Daniel Thioune hat sich über seine Fortuna sehr viele Gedanken gemacht, wie er seine Mannschaft am Samstag im Gastspiel beim FC Schalke 04 auf den Rasen schickt. Der 50-Jährige schaute bei den Trainingseinheiten ganz genau hin, tauschte sich mit seinen Co-Trainern aus und kam zum Entschluss: Auf Schalke soll die gleiche Startelf auf dem Platz stehen wie zuletzt beim 5:0-Sieg über Eintracht Braunschweig. Doch dieser Wunsch erfüllte sich letztlich beim 1:1 zwischen Fortuna und den Königsblauen nicht.
Dabei lagen die Startelfaufstellungen beider Zweitligisten schon auf den Pressetribünen der Veltins-Arena verteilt. Die Elf von Fortuna wies auf dem Papier keine personellen Veränderungen gegenüber der Vorwoche auf. Doch dann kam es zum Schockmoment vor dem Spiel, als ein Akteur der Düsseldorfer plötzlich signalisierte, dass er auf Anhieb auf keinen Fall für einen Einsatz in Gelsenkirchen zur Verfügung steht. Diese bittere Szene ereignete sich lediglich wenige Minuten vor dem Anpfiff – und eigentlich war für das Spiel bezüglich der Anfangsformation alles im Vorfeld geklärt gewesen. Dennoch kam es ganz anders für Shinta Appelkamp. Statt auf dem Rasen zu stehen, fasste sich der 24-Jährige an die Innenseite seines linken Oberschenkels und verschwand noch vor dem Anpfiff mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Kabine.
Unerwartete Chance für
Myron van Brederode
Was war genau passiert? „Bei ihm war es so, dass er sich beim Aufwärmen beim Schuss muskulär verletzt hat“, sagte Fortunas Trainer Daniel Thioune auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und bedauerte zudem seinen unfreiwilligen, kurzfristigen Personalwechsel: „Wir waren uns einig, dass wir nach unserer Leistung vom vergangenen Wochenende unsere gleiche Elf auf den Platz schicken wollten. Shinta wäre definitiv auf dem Platz gewesen.“
Doch Appelkamp musste gezwungenermaßen aussetzen, für ihn spielte Myron van Brederode. „So nah beieinander liegt das Leid des einen und die Freude des anderen“, sagte Mitspieler Marcel Sobottka zur Tatsache, dass Appelkamps Ausfall eine unerwartete Chance in der Startelf für van Brederode gewesen ist. Der Niederländer war zwar bemüht, erzielte ein Abseitstor und zeigte Spielwitz, richtig durchsetzen konnte er sich aber nicht allzu häufig.
Genau solch ein Element hätte Fortuna gebraucht, wie auch Thioune im Nachgang an das fehlerbehaftete Spiel beider Mannschaften befand. „Shinta hat uns definitiv gefehlt. Es ist sehr schade, nach der Verfassung die er in der letzten Woche hatte und generell ein Spieler ist, der Bock hat zu spielen. Das ist das, was uns heute am meisten gefehlt hat. Wir hoffen, dass es nicht so schwerwiegend ist“, erklärte Thioune.
Auch Sobottka fühlte mit Appelkamp, der in der vergangenen Woche sehr gut mit Isak Johannesson im offensiven Mittelfeld harmonierte, mit. „Es tut mir für den Jungen brutal leid. Shinta hat super viel gearbeitet in den letzten Wochen, hat zuletzt die Chance bekommen und nutzte sie unfassbar gut. Was Shinta für eine Qualität am Ball hat, das ist unbestritten. Er tut uns auf dem Feld gut und es ist für jeden, der sich so kurz vor dem Spiel beim Torschuss verletzt, brutal bitter“, meinte der gebürtige Gelsenkirchener, dessen Heimatverein ebenfalls vor Spielbeginn tauschen musste, als Christopher Antwi-Adjei sich für Amin Younes startklar machte.
Appelkamps MRT-Untersuchung steht zwar erst am Montag an, doch Thioune konnte einen Tag nach dem Remis ein Update geben. „Es ist definitiv ausgeschlossen, dass er am Freitag gegen den 1. FC Magdeburg (18.30 Uhr, Arena) im Kader stehen oder überhaupt trainieren könnte“, betonte Thioune und stellte mit Bedauern klar: „Das Jahr ist für ihn zu Ende.“ Appelkamps muskuläre Verletzung ist dabei nicht der erste Ausfall des Deutsch-Japaners in dieser Saison. Der Offensivakteur erlitt in der Frühphase dieser Serie einen Muskelfaserriss im Oberschenkel und verpasste dadurch die Zweitliga-Duell in Ulm und gegen Hannover sowie das DFB-Pokalspiel in Dresden. Nun muss er erneut aussetzen.