Nach gelungenem Kurzauftritt Was van Brederode für die erste Elf bei Fortuna noch leisten muss
Düsseldorf · Fortuna und Myron van Brederode haben noch nicht ganz zusammengefunden. Der Fußballer ließ zumindest im vergangenen Heimspiel aufhorchen, wozu er mit einer Vorlage in der Lage ist. Dennoch erklärt Trainer Thioune, in welchem Bereich er zulegen muss und warum van Brederode so einen schweren Stand hat.
Es gibt Fußballer, die zünden direkt, spielen sich auf Anhieb in eine Mannschaft und entwickeln sich in dieser dann schnell zu Leistungsträgern. Dann gibt es wiederum das Gegenteil, wenn ein Akteur für diesen Findungsprozess etwas länger benötigt. Das ist auch anscheinend bei Myron van Brederode der Fall, denn der Leihspieler von Fortuna sucht noch sein Glück.
Acht Einsätze verbuchte der Niederländer, dessen Stammverein der niederländische Erstligist AZ Alkmaar ist, bisher für die Düsseldorfer in der Zweiten Bundesliga – doch die meisten allerdings auch nur als Einwechselspieler. Sechsmal kam der Linksaußen bisher von der Auswechselbank in die Partie, zweimal durfte er bei der Mannschaft von Trainer Daniel Thioune von Beginn an ran.
Doch van Brederode benötigt offenbar nicht lange, um sich in einer Begegnung als Einwechselspieler zurechtzufinden. Im jüngsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig dauerte es nur fünf Minuten, ehe der U21-Nationalspieler ein Tor für Dzenan Pejcinovic auflegte. „Das gegen Braunschweig habe ich auch gesehen, es war ein toller Pass und ein toller Moment auf engstem Raum“, stellt Thioune heraus.
Sein Schützling lässt solche besonderen Momente hin und wieder einmal aufblitzen und zeigt, wozu er fähig ist. „Dass er Qualität besitzt, ist gar keine Frage. Es ist wichtig, dass er sich diese Momente nimmt“, meint der Coach und fügt zu seinen Erwartungen an den Niederländer an: „Myron muss sicherlich mehr von dem zeigen, was er angedeutet hat.“
Das ist die eine Seite der Medaille, die jedoch nur das Offensivspiel betrifft. Es gibt für Thioune aber auch einen anderen Aufgabenbereich, in dem sich van Brederode durchaus noch verbessern kann, um mannschaftsdienlicher zu sein. „Man muss es ausgewogen gestalten und auch in der Defensive mitarbeiten“, betont der 50-Jährige.
Dennoch ist die Tür für van Brederode nicht endgültig zu, was eine Erhönung der Einsatzzeiten angeht. „Wenn er unserem Spiel so viel gibt, dann ist es vielleicht eine Frage der Zeit, wann er von Beginn starten darf“, sagt Thioune und ergänzt: „Dann muss er es in der Zehnerposition besser machen, wie es Shinta Appelkamp und Isak Johannesson zuletzt gegen Braunschweig gemacht haben.“
Gerade Johannesson steigerte sich in den vergangenen Wochen immer mehr und ist ein Konkurrent, der aktuell sehr schwer zu verdrängen ist. Zudem ist das zentrale Mittelfeld qualitativ sowie quantitativ gut besetzt – und die Umstellung des Systems, in dem zwei Flügelpositionen im 3-4-2-1 wegfallen, kommt dem Linksaußen van Brederode ebenfalls nicht entgegen. „Das ist nicht leicht, wenn der Kader so auf Linie läuft. Er kann nicht zufrieden sein. Dann zähle ich aber auch die anderen 17 Spieler auf, die nicht zufrieden sein dürfen. Das ist ja normal“, erklärt Thioune.