Bericht: Kenianische Funktionäre unterschlugen Geld
London (dpa) - Die Leichtathletik wird in ihrer schwersten Krise von einem neuen Korruptionsvorwurf erschüttert. Laut einem Bericht der „Sunday Times“ sollen drei kenianische Funktionäre, unter ihnen IAAF-Councilmitglied David Okeyo, sich mit fast 700 000 US-Dollar privat bereichert haben.
Das Geld sei ursprünglich von Sponsor Nike an den kenianischen Leichtathletik-Verband überwiesen worden. Ein Sprecher des Weltverbandes bestätigte der Nachrichtenagentur AP am Sonntag, dass die IAAF in dem Fall bereits ihre Ethikkommission eingeschaltet hat.
Neben Okeyo, Vizepräsident des kenianischen Verbandes, sollen sich auch dessen Präsident Isaiah Kiplagat und ein weiterer kenianischer Funktionär bereichert haben. Laut „Sunday Times“ sollen die drei Männer bereits von der kenianischen Polizei vernommen worden sein.
Der frühere IAAF-Chef Lamine Diack ist von der französischen Justiz wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche angeklagt worden. Der 82-jährige Senegalese soll Dopingfälle vertuscht und dafür Geld genommen haben. Diack hatte nach der Suspendierung durch das IOC-Exekutivkomitee sein Amt als Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees aufgegeben.