Transferbörse Xhaka forciert Zakaria-Wechsel - Ginter zu teuer?
Mönchengladbach · Der Ex-Borusse, der jetzt in Diensten von Arsenal London steht, könnte das Zünglein an der Waage sein, wenn es um mögliche Transfers bei Borussia Mönchengladbach geht.
Noch etwas mehr als einen Monat ist das Transferfenster in der ersten Wechselperiode der Saison 2021/22 geöffnet. Bei den Vereinen aus unserer Region bedeutet dies wohl von nun an besonders in Mönchengladbach, Leverkusen und Dortmund erhöhte Betriebsamkeit.
Borussia Mönchengladbach Von 2012 bis 2016 trug Granit Xhaka das Trikot von Borussia Mönchengladbach, dann wechselte der Schweizer zu Arsenal London und spülte 45 Millionen Euro in die Kasse des fünfmaligen deutschen Meisters. In der jüngeren Vergangenheit krachte es nun aber des öfteren hinter den Kulissen zwischen den Vereinsbossen und dem für sein aufbrausendes Temperament bekannten Xhaka, deshalb zieht es den 28-Jährigen jetzt fort aus der englischen Hauptstadt. Charmant war die Medien-Idee, es könne zu einem Tausch mit Denis Zakaria (24) kommen und Xhaka wieder bei der Borussia anheuern. Der defensive Mittelfeld-Abräumer wird die Themse aber wohl mit dem Tiber tauschen und zur AS Rom wechseln, seine Personalie jedoch den Abgang von Zakaria begünstigen. Arsenals Kaderplaner Edu jedenfalls hat laut dem Portal „90MIN“ grünes Licht für eine Offerte Richtung Niederrhein erhalten. „Mit Denis haben wir seit Oktober versucht, zu verlängern. Er und sein Management haben uns allerdings relativ klar gesagt, dass sie in diesem Sommer einen Wechsel favorisieren, wenn sich Optionen ergeben sollten. Warten wir also ab, was jetzt passiert“, sagte Gladbachs Sportdirekotor Max Eberl am Wochenende.
Der 47-Jährige äußerte sich nach dem Ende des Trainingslagers in Harsewinkel-Marienfeld bei Gütersloh auch zum Thema Matthias Ginter. Der Stillstand in den Gesprächen und das auffällige Schweigen hatte jüngst den Eindruck vermittelt, dass es zwischen den beiden Parteien Knatsch geben könnte. „Auch wenn Matze gesagt hat, dass es nie ein Angebot gab, stehe ich natürlich mit seinem Management im Austausch. Es gibt kein böses Blut zwischen uns. Wir würden gerne mit ihm verlängern. Aber vielleicht haben wir nicht die finanziellen Möglichkeiten, um einem Spieler wie Matthias Ginter gerecht werden zu können“, erklärte Eberl. Bei einem Ginter-Abgang dürfte William Pacho sicherlich kein Eins-zu-Eins-Ersatz sein, dennoch scheint Eberl mit dem jungen Ecuadorianer seinen ersten Transfer dieses Sommers eingetütet zu haben. Jedenfalls hat Pachos Verein Independiente del Valle nach dem Achtelfinal-Aus in der Copa Sudamericana (südamerikanisches Pendant zur Europa League) gegen den brasilianischen Red-Bull-Ableger Bragantino den 19-Jährigen offiziell gen Europa verabschiedet.
Bayer Leverkusen Einen neuen Innenverteidiger begrüßt hat derweil Bayer Leverkusen. Wie in dieser Zeitung bereits am Freitag berichtet, wechselt Odilon Kossounou vom FC Brügge an die Dhünn. Für den 20-Jährigen aus der Elfenbeinküste überweist Leverkusen eine Grund-Ablöse von 23 Millionen Euro nach Flandern, die sich durch Bonus-Zahlungen noch erhöhen kann. „Ich bin glücklich, dass der Wechsel geklappt hat. Die zwei Jahre in Brügge waren großartig, aber die deutsche Bundesliga ist noch einmal etwas ganz anderes. Dort möchte ich beweisen, dass ich auch auf diesem Niveau ein Spieler bin, der einer Mannschaft helfen kann“, sagte Kossounou. Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes bezeichnete den Ivorer als schnell, beweglich, zweikampfstark und technisch beschlagen. Nicht mehr im Kader der „Werkself“ hingegen stehen wie ebenfalls bereits angedeutet Tin Jedvaj und Demarai Gray. Innenverteidiger Jedvaj (25) wechselt für vier Millionen Euro zu Lokomotive Moskau, Linksaußen Gray (25) für zwei Millionen zum FC Everton. Der will zudem auch für Angreifer Leon Bailey bieten, für den Jamaikaner hat Rolfes allerdings bereits eine 35-Millionen-Euro-Offerte von Aston Villa abblitzen lassen.
Borussia Dortmund Kurz vor der offiziellen Verkündung steht jetzt dann doch der Wechsel von Donyell Malen zu Borussia Dortmund. Der Niederländer ist im Trainingslager des BVB in Bad Ragaz in der Schweiz eingetroffen und befindet sich dort beim Medizin-Check. Für den 22 Jahre alten Angreifer der PSV Eindhoven werden die Schwarz-Gelben nach pokerlichem Zögern nun wohl doch nahezu die geforderten 30 Millionen Euro berappen. Zudem wird der Bedarf in der Abwehr akuter. Mats Hummels plagt sich neben Ehe-Schwierigkeiten mit Problemen am Knie herum und der seit März verletzte Dan-Axel Zagadou (Knie-OP) wird erst in zwei bis drei Monaten wieder fit sein. Von daher beschäftigt sich der BVB mit Merih Demiral von Juventus Turin. Für den 25 Jahre alten Türken fordert die „alte Dame“ allerdings 40 Millionen Euro, Dortmund präferiert aus diesem Grund ein Leihgeschäft. Auf der Seite möglicher Abgänge muss sich Sportdirektor Michael Zorc zudem nun doch mit der Personalie Julian Brandt beschäftigen. Für den 25 Jahre alten Mittelfeldspieler hat die AC Mailand laut „Gazzetta dello Sport“ ein Angebot über 27 Millionen Euro abgegeben.
Schalke 04 Der abgestürzte Revier-Rivale FC Schalke 04 hat drei weitere Spieler abgegeben. Linksverteidiger Hamza Mendyl (23) wechselt auf Leihbasis zu Gaziantepspor in die Türkei, dorthin hat es auch Benjamin Stambouli (30) verschlagen. Der defensive Mittelfeldspieler geht ablösefrei zu Adanaspor. Zudem wird Nassim Boujellab (22/zentrales Mittelfeld) an den Liga-Konkurrenten FC Ingolstadt 04 verliehen. Der das Budget massiv belastende Matija Nastasic hingegen steht immer noch auf der Gehaltsliste...