Boxer Sidon siegt vor BGH gegen deutschen Boxverband
Karlsruhe (dpa) - Im Kampf um seine Profilizenz hat der 50-jährige Berufsboxer Andreas Sidon vor dem Bundesgerichtshof einen Erfolg gegen den Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) errungen.
Der Sportverband hatte dem deutschen Meister im Schwergewicht 2007 aus medizinischen Gründen die Lizenz entzogen. Ein Arzt hatte nach einer K.o.-Niederlage festgestellt, Sidon würden bei weiteren Kämpfen ernste Gesundheitsschäden drohen (Az.: II ZR 74/12).
„Nach unserer Lesart ist damit festgestellt, dass Sidon noch eine Lizenz hat“, sagte der Anwalt des Boxers, Elmar Schuhmacher nach der Bekanntgabe des Urteils. „Damit ist auch der Weg frei für Schadensersatzansprüche wegen der ausgefallenen Kämpfe und sonstiger entgangener Einnahmen.“
Die juristischen Details sind vertrackt: Nachdem zwischenzeitlich der Berufungsausschuss des Verbands die Entscheidung über den Lizenzentzug wieder aufgehoben hatte, wollte der BDB vor Gericht feststellen lassen, dass die Lizenz zu Recht entzogen worden sei. Das lehnte der BGH nun in letzter Instanz ab. Eine Begründung wurde am Dienstag nicht veröffentlicht; nach dem Verlauf der mündlichen Verhandlung dürften eher formale Aspekte ausschlaggebend gewesen sein.