Nach Sieg über Ustinow Charr will WM-Titel gegen Oquendo in Köln verteidigen

Hamburg (dpa) - Boxweltmeister Manuel Charr will seinen WBA-Titel im Schwergewicht gegen den 44-jährigen Fres Oquendo aus Puerto Rico in der Kölner Lanxess-Arena verteidigen.

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„Dort bin ich zu Hause. Das ist meine Heimat. Der Koloss von Köln tritt in Köln auf. Was gibt’s denn Besseres? Ich möchte nach Lukas Podolski der neue Prinz werden. Dann hat Köln zwei Prinzen: Prinz Poldi und Prinz Charr“, sagte der Boxer dem Portal „Sportbuzzer“. Bis zum 22. Dezember müssen sich die Gegner auf die Modalitäten und den Austragungsort einigen. Sonst geht der Kampf in die Versteigerung.

Die Kritik an ihm nach seinen Aussagen um einen deutschen Pass habe Charr so sehr beschäftigt, dass er den WM-Titel noch nicht genießen konnte, sagte er. Der im Libanon geborene und seit 28 Jahren in Deutschland lebende Faustkämpfer hatte zunächst erklärt, seit anderthalb Jahren deutscher Staatsbürger zu sein. Dann behauptete er, den Pass aus Zeitgründen noch nicht vom Amt abgeholt zu haben. Schließlich gab er zu, nicht im Besitz eines derartigen Dokuments zu sein. Ein Antrag auf Einbürgerung soll nach Informationen des Kölner „Express“ 2015 abgelehnt worden sein.

Die öffentliche Diskussion um die Pass-Posse habe ihn verletzt, betonte er. „Ich bin ein Flüchtling, der über 28 Jahre in Deutschland lebt. Ich kämpfe mit Herz und Courage für dieses Land und bin stolz darauf, für Deutschland boxen zu dürfen. Ich zeige allen Migranten, wie man sich am besten integriert.“ Er trage Deutschland in seinem Herzen, sagte Charr. „Da übernehme ich auch eine Vorbildfunktion.“