90 000 Zuschauer, 48 Mio Euro Die Zahlen des Mega-Fights Joshua gegen Klitschko

Berlin (dpa) - Die Schwergewichts-WM um die IBF- und WBA-Titel zwischen Weltmeister Anthony Joshua und Wladimir Klitschko ist ein Fight der Superlative.

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Am Samstag im mit 90 000 Zuschauern ausverkauften Londoner Wembley-Stadion purzeln die Rekorde. Einige Zahlen zu dem WM-Kampf (23.00 Uhr MESZ):

ZUSCHAUER: Ein Großteil der 90 000 Tickets war in sechs Stunden weg. Die Kulisse bedeutet britischen Nachkriegs-Rekord. 1939 zum Kampf Len Harvey gegen Jack McAvoy kamen ebenfalls 90 000. 10 000 weniger sahen in Wembley 2014 die Supermittelgewichts-WM zwischen Carl Forch und Georges Groves. Der absolute Zuschauer-Rekord datiert von 1993: Die WM zwischen Julio César Chavez und Greg Haugen sahen in Mexico-City 132 000 Zuschauer.

GAGEN: Beide Kämpfer dürften - geschätzt - über 20 Millionen Euro erhalten. Britische Medien errechneten, dass durch den Ticket-Verkauf, Pay-Per-View, andere TV-Rechte und Sponsoren-Leistungen etwa 48 Euro Millionen eingespielt werden.

KLITSCHKO/JOSHUA: Beide sind knapp zwei Meter groß. Klitschko (109 Kilogramm) wiegt 4,4 Kilo weniger als der 14 Jahre jüngere Joshua, der alle seine 18 Profikämpfe durch K.o. gewann. Klitschkos K.o.-Quote beträgt 78 Prozent. Der Ukrainer hält den Schwergewichts-Rekord von 28 WM-Kämpfen der großen Weltverbände. Bisher stand der 41-Jährige 68 Mal im Ring und verließ ihn nur viermal als Verlierer.

GESCHICHTE: Klitschko, der Olympiasieger von Atlanta 1996, kann zum dritten Mal Schwergewichts-Weltmeister werden. Das gelang vor ihm nur Muhammad Ali, Lennox Lewis, Evander Holyfield und seinem Bruder, dem jetzigen Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko. Der ältere der Klitschkos trat vor drei Jahren ungeschlagen als WBC-Titelträger zurück und wird am Samstag seinen Bruder in der Ecke mit betreuen. Joshua hatte 2012 in London Olympia-Gold geholt.

EXPERTEN-TIPPS: Bei den Buchmachern liegt Joshua vorne. Die Meinung der Experten ist gespalten. Ex-Weltmeister George Foreman, der mit 45 Jahren nach seinem WM-Sieg gegen Michael Moorer zum ältesten Schwergewichts-Champion der Geschichte wurde, favorisiert Joshua „ganz knapp“. Ex-Champ Evander Holyfield glaubt daran, dass die größere Erfahrung den Ausschlag für Klitschko geben wird. Wladimirs Bruder Vitali hat keinen Zweifel: „Wladimir knockt ihn aus. Der Kampf kommt zu früh für Joshua“. Das glaubt auch der deutsche Verbands-Präsident Thomas Pütz: „Die Erfahrung spricht für Wladimir. Joshua hat noch keine großen Namen geboxt.“