Erst Nobody, dann Legende: Brähmer will Hopkins
Schwerin (dpa) - Jürgen Brähmer hat seine Hausaufgabe gegen den argentinischen Nobody Roberto Bolonti noch gar nicht erledigt, da spukt der Name von Box-Legende Bernard Hopkins schon in den Köpfen herum.
Auch in dem des WBA-Champions im Halbschwergewicht.
„Ich weiß aus überlieferten Erzählungen, dass Hopkins nicht abgeneigt ist, gegen mich zu boxen. Ich bin kompromissfähig und glaube, dass der Kampf realistisch ist“, sagte der 35 Jahre alte Schweriner vor seinem Heimspiel am Samstagabend gegen den unbekannten Argentinier.
Brähmers Trainer Karsten Röwer ist es gar nicht recht, dass so viele schon von einer Titelvereinigung mit dem 49 Jahre alten Amerikaner sprechen. „Ich bin da sehr vorsichtig. Wir sollten nicht schon über die nächste Hürde reden, wenn die erste noch nicht genommen ist“, sagte der 51 Jahre alte gebürtige Mecklenburger.
Der Herausforderer für Brähmers zweite Titelverteidigung ist ein in Europa unbeschriebenes Blatt und in der unabhängigen Weltrangliste lediglich auf Position 25 notiert. Der 35 Jahre alte Latino-Meister hat von 37 Kämpfen 35 gewonnen, aber erst einmal im Ausland geboxt und dann auch noch verloren. „Bolonti hat einen ordentlichen Schlag und boxt eher untypisch für einen Argentinier. Er kann auch abwarten und hat dann viele Gegner ausgeknockt“, sagt Röwer über den Argentinier. „Das müsste Jürgen liegen. Er ist der bessere Boxer und kann härter schlagen.“
Der in seiner Heimat „La Bestia“ („Die Bestie“) genannte Bolonti will das Gegenteil beweisen und hat schon einige verbale Tiefschläge über den Atlantik geschickt. Auge in Auge gab er sich bei seinem ersten Auftritt in Bremers Wohnzimmer aber zahm. „Für diese Chance habe ich meine ganze Karriere lang gearbeitet. Jetzt ist sie da. Ich werde sie mir nicht entgehen lassen“, sagte der Herausforderer vor seinem ersten WM-Kampf.