Herausforderer Thompson: Klitschko wird Lektion bereuen
Bern (dpa) - Schwergewichts-Boxchampion Wladimir Klitschko und Pflicht-Herausforderer Tony Thompson sind beim ersten offiziellen Aufeinandertreffen im Vorfeld des WM-Kampfes am 7. Juli ungewohnt respektvoll miteinander umgegangen.
„Ich muss mich nicht als Spucker oder Schläger beweisen. Ich möchte immer jemand sein, auf den seine Kinder stolz sein können“, sagte der siebenfache Familienvater Thompson im Berner Stade des Suisse. Dort will Thompson vor erwarteten 30 000 Zuschauern eine weitere sportliche Sensation schaffen. „Kommt und schaut Euch am 7. Juli an, wie ich als erster Boxer mit 40 Jahren einen Schwergewichtstitel hole und in die USA zurückbringe, wo man schon so lange auf den Titel wartet, den diese Klitschko-Jungs nicht hergeben wollen“, meinte er.
Bereits 2008 standen sich die beiden Boxer in Hamburg gegenüber. Klitschko siegte damals durch technischen K.o. „Damals hat mir Wladimir eine sehr wertvolle Lektion erteilt, aus der ich viel gelernt habe. Vielleicht wird er genau das bereuen“, sagte Thompson. Dreifach-Champion Klitschko konterte: „Ich bin heute definitiv besser als noch vor vier Jahren, als ich Tony zum ersten Mal gegenüberstand. Der Kampf war eine meiner bisher schwierigsten Herausforderungen.“
Klitschko äußerte sich auch zur Tagespolitik: Es sei völlig inakzeptabel, dass die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko im Gefängnis sitze. „Es existiert in der Ukraine zwar eine Demokratie, doch sie entwickelt sich unter der jetzigen Führung zurück. Ein Boykott der Fußball-EM ist jedoch nicht akzeptabel und unfair. 47 Millionen Ukrainer freuen sich auf dieses Event.“