Klitschko-Kampf gegen Wach in Gedenken an Steward
Hamburg (dpa) - Wladimir Klitschko will am Samstag für seinen verstorbenen Trainer Emanuel Steward kämpfen.
„Ohne Emanuel Steward, aber mit seiner Präsenz werde ich in den Ring gehen und die Titel verteidigen“, kündigte der ukrainische Box-Weltmeister bei einer Internet-Pressekonferenz am Sitz von Google Deutschland in Hamburg an. Schwergewichtler Klitschko setzt die Gürtel der großen Verbände WBO, IBF und WBA sowie des unbedeutenden Verbandes IBO am Samstag in der O2-Arena gegen den Polen Marius Wach aufs Spiel. Der Herausforderer misst 2,02 Meter, vier Zentimeter mehr als Klitschko. Er ist damit der erste größere Rivale in der Karriere des Champions.
Der Verlust seines Coaches, der vor wenigen Tagen im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Darmoperation gestorben war, sei schmerzlich. „Das Gefühl kommt mir ziemlich bekannt vor“, sagte der 36-Jährige. Vor anderthalb Jahren während der Vorbereitung auf sein Duell mit dem Briten David Haye war Klitschkos Vater gestorben. Nun wird der Champion betreut von seinem Ex-Sparringspartner Johnathon Banks, einem Steward-Schüler aus dem berühmten Kronk-Gym in Detroit.
Der 32 Jahre alte Wach ist in 27 Profi-Kämpfen unbezwungen. „Vor vielen hundert Jahren haben die Wikinger schon einmal Hamburg genommen. Mal sehen, wessen Munition besser zündet“, sagte Wachs Trainer Mariusz Kolodziej. Wach selbst versprach einen großen Kampf und will sich „in das Gedächtnis der Leute einbrennen“.
Klitschko, der seinen 62. Profi-Kampf bestreitet, von denen er 58 gewonnen hat, lobte den Rivalen. „Er hat sich sehr gut verhalten als wahrer Sportsmann. Er macht auf mich einen souveränen Eindruck. Er ist auch Techniker, kann wunderbar boxen und ist ziemlich beweglich.“
Der übertragende Fernsehsender RTL verkündete unterdessen die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Klitschko-Brüdern. Bislang wurden 21 Kämpfe der Brüder übertragen. Der Vertrag wurde nun um fünf weitere Kämpfe verlängert, beginnend mit der Auseinandersetzung gegen Wach. „Was die Quoten betrifft, ist das eine extrem eigene Liga“, sagte RTL-Pressesprecher Matthias Bolhöfer. Durchschnittlich schalten zwölf Millionen Menschen bei den Klitschko-Kämpfen ein. Den Sieg von Wladimir Klitschko gegen Haye im vergangenen Jahr sahen gar 16,28 Millionen TV-Zuschauer.