Krasniqi zu WM-Chance: „Ich bin glücklich“

Ludwigsburg (dpa) - Box-Profi Luan Krasniqi will seine wohl letzte Chance auf einen WM-Kampf im Schwergewicht nutzen.

„Ich bin glücklich, dass ich diese Möglichkeit bekomme. Ich kann es immer noch nicht fassen“, sagte der 39 Jahre alte Ex-Europameister in Ludwigsburg vor seinem Ausscheidungskampf gegen Johnathon Banks (USA). „Ich kehre nur in den Ring zurück, weil ich diese WM-Chance bekomme.“ Der Sieger dieses Duells am 26. Februar 2011 in der Arena Ludwigsburg darf gegen einen der Klitschko-Brüder um den Titel boxen.

Krasniqi hütete sich nach zuletzt drei heftigen Niederlagen vor optimistischen Ankündigungen. „Ich habe ja alle Höhen und Tiefen meines Sports mitgemacht“, wies er indirekt auf die K.o.'s gegen Lamon Brewster, Tony Thompson und Alexander Dimitrenko hin. Gegen Brewster stand der 1,92 Meter große Modellathlet 2005 dank eines klaren Punktevorteils vor dem WM-Sieg. Aber nach zwei Niederschlägen in der neunten Runde brach der Ringrichter den Kampf ab. Krasniqi führte auch bei seinem bislang letzten Gefecht gegen Dimitrenko am 15. November 2008 klar nach Punkten, ehe ein Leberhaken das Aus bedeutete.

„Ich will nachholen, was ich gegen Brewster versäumt habe“, sagte Krasniqi jetzt. „Ich will einen Kampf gegen einen der Klitschkos und mir den WM-Gürtel holen.“ Ehe er aber auf Wladimir oder Vitali Klitschko, die die Schwergewichts-Szene seit Jahren beherrschen, treffen könnte, muss Krasniqi erst einmal den aufstrebenden Banks bezwingen. „Ich respektiere Johnathon als ernstzunehmenden Gegner“, sagte der „Löwe“ aus Rottweil. Erstmals wird er von Trainer Hans- Jürgen Witte betreut.

Banks ist aktuell die Nummer 7 der WBC-Rangliste und die Nummer 8 bei der IBF. „Es war eine schlechte Idee von Luan, mich für sein Comeback auszuwählen, denn ich bin auf dem Weg nach oben“, sagte der 28 Jahre alte US-Amerikaner aus Detroit selbstbewusst. Banks war Weltmeister im Cruisergewicht und holte sich nach seinem Wechsel in die Königsklasse im März den Titel als Nordamerikanischer Meister durch einen Technischen K.o. gegen seinen Landsmann Travis Walker. In Emanuel Stewart hat er den gleichen Trainer wie Champion Wladimir Klitschko.

Banks Bilanz mit 25 Siegen, davon 17 durch K.o., einer Niederlage und einem Remis kann sich sehen lassen. Krasniqis Kampfrekord steht bei 30 Siegen, davon 14 durch k.o., vier Niederlagen und einem Unentschieden. „Für mich gibt es keinen Favoriten. Die Chancen stehen fifty-fifty“, sagte Manager Bernd Bönte von der Klitschko Managing Group, die erstmals bei einem Nicht-Klitschko-Kampf die Federführung hat.