Powetkin für Wladimir Klitschko „russischer Ritter“
Moskau (dpa) - Die Pressekonferenz von Boxweltmeister Wladimir Klitschko und Herausforderer Alexander Powetkin vor ihrem Kampf am 5. Oktober hat in Moskau für großes Medienaufsehen gesorgt.
35 Fernsehteams und mehr als 50 Journalisten berichteten von dem ersten Visavis der Kontrahenten in einer ehemaligen Fabrik in der russischen Hauptstadt. Von Provokationen keine Spur. Beide Boxer begegneten sich mit ausgemachter Höflichkeit und Wertschätzung füreinander.
„Alexander ist ein russischer Ritter, eben furchtlos“, sagte der Ukrainer Klitschko. „Das Interesse an der Titelverteidigung ist wie beim Kampf gegen David Haye. Das ist das, was das Schwergewichtsboxen braucht.“ Sein Gegenüber schwärmte: „Das wird ein sehr bedeutender Kampf gegen den stärksten Boxer der Welt.“ Powetkin sieht im Heimrecht keinen entscheidenden Vorteil: „Wir sind ein Volk; egal ob Weißrussen, Russen oder Ukrainer.“ Der 37-jährige Klitschko war 1996 in Atlanta Olympiasieger, der vier Jahre jüngere Powetkin holte 2004 in Athen Gold.
Das Duell bringt Klitschko die höchste Börse seiner Laufbahn. Er kassiert als WBA-Superweltmeister 13,16 Millionen Euro, Powetkin 4,38 Millionen Euro. Veranstalter ist der russische Milliardär Andrej Ryabinski, der für die Börse sorgt. „Das war nie ein kommerzielles Projekt. Das Interesse ist so groß, dass sich der Kampf auch dann lohnt, wenn wir Verluste machen sollten“, meinte der Baumagnat. RTL verhandelt derzeit mit dem Veranstalter über die TV-Übertragungsrechte für Deutschland.