Europameister Baraou siegt Sechs deutsche Boxer im WM-Viertelfinale
Hamburg (dpa) - Sechs von zehn deutschen Boxern haben sich ins Viertelfinale der Amateurweltmeisterschaften in Hamburg durchgekämpft.
Am vierten Tag des Championats gelang das Murat Yildirim im Leichtgewicht, Ibrahim Bazuev im Halbschwergewicht und Abass Baraou im Weltergewicht. Ausgeschieden ist Max Keller im Superschwergewicht.
Europameister Baraou schaffte wie erwartet den Sprung unter die besten acht Boxer seines Gewichtslimits durch einen klaren Sieg (4:0) über Juan Solano aus der Dominikanischen Republik. „Es hat in den Fäusten gekribbelt, so lange warten zu müssen“, sagte der Oberhausener. „Die erste Runde war eng, deshalb habe ich dann angezogen.“ Der Gegner wurde zweimal angezählt, dennoch gab ein Punktrichter ein Remis. Baraou: „Das wundert mich schon.“ Im Viertelfinale kämpft der in Aalen geborene Sohn togoischer Eltern um eine Medaille. Sein Gegner ist der Mongole Tuvshinbat Bayamba.
Knapp ins Viertelfinale eingezogen ist Yildirim. Der 21 Jahre alte Berliner kam mit 3:2 Punktrichterstimmen gegen den Japaner Arashi Morisaka weiter. „Ich bin noch nicht zufrieden, bin aber auf dem richtigen Weg“, sagte der diesjährige Chemiepokal-Sieger und meinte: „Jetzt kommt der dreifache Weltmeister. Aber den hauen wir auch weg. Sein Gegner ist der Olympia-Dritte Lazaro Alvarez aus Kuba.
Mit 3:0 setzte sich Bazuev gegen den englischen EM-Sechsten Thomas Hart durch. Der in Köln lebende gebürtige Russe war deutlich überlegen, musste aber eine Verwarnung wegen Haltens hinnehmen und kam deshalb bei zwei von fünf Punktrichtern nicht über ein Remis hinaus. Im Viertelfinale hat er es mit Olympiasieger und Dreifach-Weltmeister Julio La Cruz aus Kuba zu tun.
An den Vortagen waren Salah Ibrahim (Münster/Leicht), Omar El-Hag (Berlin/Bantam) und der Olympia-Dritte Artem Harutyunyan (Hamburg/Halbwelter) ins Viertelfinale eingezogen. Für sie alle gilt: Noch ein Sieg und eine Medaille ist sicher. „Jetzt kommen echte Granaten. Da müssen unsere Jungs noch eine Schippe drauflegen“, sagte Trainer Michael Timm.
Chancenlos war Keller in der Königsklasse gegen den Kasachen Kamschibek Kunkabajew. Der 1,97 Meter große Aachener musste zahlreiche Treffer hinnehmen. Am Ende fiel das Urteil der fünf Punktrichter deutlich aus: 0:5. Das gleiche Schicksal hatten an den Tagen zuvor bereits Hamza Touba (Kaarst/Fliegen), Silvio Schierle (Saalfeld/Mittel) und Igor Teziev (Esslingen/Schwer) erlitten.