Sorge um Alis Verfassung

Hamburg (dpa) - Die Parkinson-Krankheit bei Muhammad Ali ist weit fortgeschritten. Nach Angaben seiner ältesten Tochter Maryum befindet sich der einstige Boxweltmeister in den letzten Stadien der als Schüttellähmung und Muskelzittern bekannten Krankheit, die auch zur Bewegungslosigkeit führen kann.

Laut ärztlicher Analyse sind Patienten in dieser Phase sehr anfällig für Infekte und andere Nebenerkrankungen, an denen sie sterben können. Eine Lungenentzündung beispielsweise ist eine häufige Todesursache. Zudem kann die zunehmende Unfähigkeit zu schlucken fatal sein.

Ali, der mit Ehefrau Lonnie in einer bewachten Wohngegend nahe Phoenix lebt, kann nicht mehr sprechen, sondern nach dem Aufwachen am Morgen nur noch einige Worte flüstern. „Drei Jahrzehnte Parkinson sind verheerend. Die Krankheit ist ein härterer Gegner als alle, denen er im Ring gegenüberstand“, sagte Blair Ford, Neurologie-Professor an der Columbia-Universität. Abraham Lieberman, Direktor des Muhammad-Ali-Centers in Phoenix, versicherte: „Aber er ist deshalb nie deprimiert.“ Im September besuchte Ali ein Baseballspiel der Anaheim Angels. „Er freut sich, wenn die Leute ihn erkennen, und er sagt immer, dass er lieber jetzt leidet als später im Jenseits“, sagte Tochter Maryum.

Ob die Kopftreffer beim Boxen die Krankheit ausgelöst oder befördert haben, ist nicht bewiesen. Ali hat in seiner Karriere rund 29 000 Schläge an den Kopf bekommen, wie Statistiker ermittelten.