Sturm hat kaum Interesse an Zbik und Sylvester
Hamburg (dpa) - Drei Tage vor seiner nächsten Titelverteidigung hat Profi-Boxer Felix Sturm (Leverkusen) seine deutschen Weltmeister-Kollegen abgewatscht. Duelle mit WBC-Weltmeister Sebastian Zbik (Schwerin) und IBF-Champion Sebastian Sylvester (Greifswald) würden ihm sportlich nicht viel bringen.
„Ehrlich gesagt reizt mich an diesen Kämpfen lediglich der Titel, den die beiden haben“, sagte der WBA-Superchampion dem „Hamburger Abendblatt“ und der „Welt“ in Interviews.
Sturm boxt in der Porsche Arena in Stuttgart gegen den Amerikaner Ronald Hearns, der in der unabhängigen Weltrangliste der Fachseite „boxrec“ auf Position 50 notiert ist. Sylvester habe er schon einmal klar geschlagen und Zbik noch keine großen Gegner besiegt, sagte Sturm. „Ich kann mittlerweile nur noch darüber lachen, dass viele meinen Namen benutzen, um sich eine gute Börse zu verschaffen“, sagte der 32 Jahre alte Weltmeister, der sich seit dem vergangenen Jahr selbst vermarktet. Für Deutschland seien diese Kämpfe „sicherlich interessant“. „Ich bin also für jedes Gespräch offen“, behauptete der gebürtige Bosnier.
WBC-Champion Zbik sieht das anders. „Ich habe Felix im vergangenen Jahr mehrfach aufgefordert, seinen Titel gegen mich zu verteidigen, weil er ja angeblich nur die Besten boxen will. Aber er steigt ja lieber gegen handverlesene Gegner in den Ring. Mein Angebot steht noch wie vor“, sagte der 28 Jahre alte Universum-Profi. Der ungeschlagene Schweriner war im Januar zum WBC-Weltmeister ernannt worden, weil der Inhaber des WM-Gürtels, Sergio Martinez (Argentinien), nicht gegen ihn antreten wollte.
IBF-Champion Sylvester ist auch auf Revanche gegen Sturm aus und hatte die bereits nach seiner letzten Titelverteidigung im Oktober 2010 in Erwägung gezogen. Das erste Aufeinandertreffen entschied Felix Sturm am 1. November 2008 in Oberhausen nach Punkten für sich.