Wladimir Klitschko: Bin mein eigener Trainer
Hamburg (dpa) - Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat die Rolle seines amerikanischen Trainers Emanuel Steward relativiert und sich im wesentlichen als Autodidakten dargestellt.
„Seit der Niederlage gegen Brewster bin ich ja mein eigener Trainer. Ich stelle mir mein Training selbst zusammen. Aus Erfahrung weiß ich genau, wann ich was und wie trainieren muss und wann Pausen nötig sind“, sagte der 36 Jahre alte Schwergewichtler der Tageszeitung „Die Welt“. Die Selbstbestimmung mache ihm riesigen Spaß. „Mir kann keiner erzählen, was ich tun soll.“
Der IBF-, WBO- und WBA-Champion aus der Ukraine bezeichnet seine Zusammenarbeit mit dem renommierten Steward als „das perfekte Puzzle“. „Er besitzt eine geniale Beobachtungsgabe, ist ein hervorragender Analytiker. Wir reden sehr viel miteinander, wobei es nicht nur ums Boxen geht“, sagte der Ukrainer, der seine Titel am Samstag in Bern gegen den Amerikaner Tony Thompson verteidigt. Steward kommt laut Klitschko “nur die letzten vier Wochen vor dem Kampf zur Taktikschulung und zum Feintuning“.
Der jüngere der beiden Klitschko-Brüder hatte in den Jahren 2003 und 2004 zwei desaströse Niederlagen gegen den Südafrikaner Corrie Sanders und den Amerikaner Lamon Brewster kassiert, nach denen seine Karriere vor dem Aus stand. „Ich habe daraus die richtigen Lehren gezogen. Das allein ist entscheidend. Sonst würde ich heute auch nicht dort stehen, wo ich bin“, sagte Klitschko. Er fühle sich nun im besten Box-Alter. „Körper und Kopf waren noch nie so im Einklang, ich war noch nie so belastungsfähig, aufnahmefähig. Es ist einfach wunderbar.“