DHB-SpielerBastian Roscheck (26)

Herr Roscheck, Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat Sie früh aussortiert. Wie haben Sie den deutschen Auftritt bei der EM weiter verfolgt?

Bastian Roscheck: Meist auf der Couch. Zum letzten Spiel war ich als vermeintlicher Experte in die Redaktion des Bezahlsenders Sky eingeladen. Natürlich habe ich mitgefiebert, da ich ja nach wie vor kleiner Teil des Teams war. Deshalb war auch die Enttäuschung groß.

Was ist den Spielern vorzuwerfen?

Roscheck: Mit direkten Vorwürfen oder Kritik, die nicht konstruktiv ist, sollte man sich zurückhalten. Jeder von uns Spielern weiß, dass er an ein bis zwei Stellen ein paar Fehler zu viel gemacht hat. Und dass dies auf diesem Niveau nicht passieren darf, um ein erfolgreiches Turnier zu spielen. Man sieht klar, wie eng die europäische Spitze beieinander ist.

Hat die Mannschaft gegen den Trainer Prokop gespielt?

Prokop: Ich kann nur sagen, dass ich auch in der kurzen Zeit bei der Nationalmannschaft nichts von einem Zerwürfnis gespürt habe. Ich persönlich hatte auch bei der Entscheidung des Bundestrainers, dass ich nach Hause fahren muss, ein konstruktives und faires Gespräch mit ihm.

Wie geht es für Sie weiter? Sind die WM 2019 und Olympisa 2020 ein echtes Ziel, oder regiert der DHB-Frust?

Roscheck: Für mich ist jetzt voller Fokus auf Leipzig. Um zur Nationalmannschaft eingeladen zu werden, muss man jede Woche gute Leistungen in der Bundesliga bringen. Für mich als Profisportler ist es nach wie vor das Größte, für mein eigenes Land zu spielen.

Bastian Roscheck ist gebürtiger Krefelder und spielt in der Bundesliga für SC DHfK Leipzig.