DLV-Chef Prokop zur Doping-Studie: Namen bekanntgeben
Berlin (dpa) - Nach Bekanntwerden weiterer Details über Doping in der alten Bundesrepublik hat Leichtathletik-Präsident Clemens Prokop gefordert, die Namen der Betroffenen bekanntzugeben.
Im Wege der Aufarbeitung und Transparenz müssten „auch im Westen die Namen veröffentlicht werden, insbesondere von Personen, die noch einen Posten im Sport bekleiden“, sagte der DLV-Chef. „Für die Leichtathletik kann ich das fast ausschließen, weil bei uns Anfang der 1990er Jahre ein Generationswechsel vollzogen wurde.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstag) hatte über weitere Einzelheiten aus der Arbeit einer Forschergruppe der Berliner Humboldt Universität berichtet. Der Abschlussbericht der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) 2008 initiierten und vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) finanzierten Studie liegt noch nicht vor. DOSB und BISp hatten bislang Datenschutzbedenken geäußert.
Dies soll sich nun ändern. Laut Bundesinnenministerium sollen weitere Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. Die Bedenken gegen die Freigabe der umfassenden Untersuchung seien inzwischen ausgeräumt worden, „so dass einer Veröffentlichung insoweit nichts mehr im Weg steht“, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin am Samstag auf Anfrage. Die Klärungen seien im Interesse einer uneingeschränkten Verwertbarkeit der Ergebnisse erforderlich gewesen.
Konkret handelt es sich um den letzten Teil des 2008 initiierten Projekts „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch- soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“.