Dortmund siegt im Spitzenspiel über Bayern München
Der Meister schlägt den Rekordmeister Bayern München mit 1:0. Und der Kampf um den Titel scheint entschieden. Arjen Robben vergibt Strafstoß.
Dortmund. Der seit 23 Spielen ungeschlagene Spitzenreiter? Interessierte den FC Bayern München nicht die Bohne. 80000 Fußballfans auf Temperatur? Auch das tangierte den Deutschen Rekordmeister noch nicht mal peripher. Die Mannschaft von Jupp Heynckes gestaltete die Gigantenaufgabe im höchst stimmungsvollen Hexenkessel lange Zeit ausgeglichen und schien auf gutem Weg, die Meisterschaft zumindest mit einem Remis spannend zu halten. Doch ein Tor von Robert Lewandowski (77.) plus ein verschossener Elfmeter von Arjen Robben (85.) holten den FCB aus allen Träumen. Und der 1:0 (1:0)-Sieg von Borussia Dortmund, das nun sechs Punkte Vorsprung hat, könnte eine Vorentscheidung im Titelkampf sein. Die Stimmung nach dem Abpfiff war gigantisch.
Was war das für ein Spiel, was waren das für 90 Minuten. Die schon nach sechs Minuten eine klare Richtung hätten einschlagen können. Zugunsten des BVB. Da nämlich scheiterte Kevin Großkreutz aus kürzester Distanz an einem Wahnsinnreflex von Manuel Neuer. Auch der Nachschuss von Robert Lewandowski landete in den Fängen des Ex-Schalkers. Die zweite Riesenchance gegen die feldüberlegenen Münchener hatte der BVB nach 25 Minuten. Shinji Kagawas Abschluss nach irrem Solo landete an einem Standbein. Erst nach einer halben Stunde setzten die Bayern ein erstes Ausrufezeichen in Form einer Chance. Der Linksschuss von Toni Kroos strich am langen Pfosten vorbei.
Das gefürchtete Taktikgeplänkel blieb auf beiden Seiten weitgehend außen vor. Beide suchten ihre Chance nach vorne. München mit vermehrtem Ballbesitz und Spieldominanz, Dortmund mit pfeilschnellen Kontern und mit Eins-gegen-Eins-Situationen. Langweilig war es nicht in einer Sekunde.
Zur zweiten Hälfte wurde Manuel Neuer von der Südtribüne mit einem Bananenhagel empfangen. Ganz wie zu guten alten Zeiten eines Oliver Kahn im Bayern-Tor. Der Vitaminschub sorgte indes zunächst für neue Kräfte bei den Gästen.
Sie hatten immer dann starke Szenen, wenn Toni Kroos als Ballverteiler eingebunden wurde. Oder David Alaba zu einem Vorstoß über die linke Seite ansetzte. Überhaupt wurde der Tabellenzweite zunehmend dominierender, noch spielbestimmender. In dem Maße, in dem sich bei Jürgen Klopps Team Ungenauigkeiten einschlichen. Da brauchte es schon einen Knotenlöser. In Person von Robert Lewandowski. Wenn es ein Spieler verdient hatte zu treffen — dann er. Das gelang nach 77 Minuten. Als schließlich Roman Weidenfeller einen Foulelfmeter von Arjen Robben hielt (85.), wurde das Stadion endgültig zum Tollhaus. Robben scheiterte noch einmal aussichtsreich. Lewandowski traf in der Nachspielzeit noch die Querlatte. Da feierten die BVB-Fans längst. „Wir lieben diesen Verein, es ist gigantisch“, sagte Jürgen Klopp.