DVV-Frauen im Grand Prix unter riesigem Druck
Stuttgart (dpa) - Von einer Abschiedstournee wollen die deutschen Volleyballerinnen beim Grand Prix noch lange nichts wissen. „Wir müssen die letzte Chance nutzen“, forderte Kapitän Margareta Kozuch entschlossen angesichts des bislang dürftigen Abschneidens mit nur zwei Siegen aus sechs Partien.
Vor den abschließenden drei Gruppenspielen vor heimischer Kulisse in Stuttgart ist allerdings auch der Diagonalangreiferin klar: „Die Situation ist sehr schwer.“
Zuversichtlich stimmt den EM-Zweiten allerdings der Heimvorteil in der Schwabenmetropole. Im vergangenen Sommer gewann die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) zum Europaliga-Auftakt beide Partien gegen Spanien jeweils mit 3:0. „Letztes Jahr wurden wir hier mit Standing Ovations verabschiedet“, erinnerte sich Zuspielerin Mareen Apitz am Mittwoch bei der Pressekonferenz. „Mit diesem Gefühl kommen wir wieder hierher.“
Selbstvertrauen und die nötigen Punkte muss sich das Team von Luciano Pedullà gegen die Leichtgewichte Dominikanische Republik, Türkei und Serbien holen.
Die Mannschaft des erfahrenen Italieners braucht jedoch selbst bei drei Siegen Schützenhilfe. Sonst platzt wie schon im Vorjahr der Traum vom Erreichen der Endphase in Omaha (22. bis 26. Juli).
Für Kozuch & Co. wäre die Finalrunde ohnehin nur eine Durchgangsstation. Denn schon jetzt denken die Volleyballerinnen an Rio de Janeiro 2016 - Olympia ruft! „Unser Blick, unser Heißhunger ist auf die Olympia-Qualifikation und dann Olympia gerichtet“, betonte Apitz.
Ab Ende September steht als nächster Höhepunkt jedoch zunächst die EM an. „Über die Zielstellung müssen wir nach den letzten beiden Turnieren nicht reden“, sagte Apitz. Nach zweimal Platz zwei bei der EM wollen die DVV-Frauen jedenfalls nicht ohne Medaille aus dem Endspielort Rotterdam abreisen.
Die Vorbereitung spielt dabei immer eine zentrale Rolle. Wie schwierig sie bisweilen ausfallen kann, zeigt sich im aktuellen Kalender der Volleyballerinnen. Nach den Europaspielen in Aserbaidschan ging die Grand-Prix-Tournee über China und Brasilien nun bis nach Stuttgart weiter.
Dazwischen lagen Reisestrapazen, individuelle Trainingspausen für die ein oder andere Spielerin und viel Zeit zum Zusammenwachsen als Team. Kozuch ist überzeugt: „Wir sind auf einem sehr guten Weg.“ Vielleicht führt die Reise ja sogar nach Omaha.