DEB-Team besiegt Dänemark - Lewandowski verletzt

Hannover (dpa) - Das deutsche Eishockey-Nationalteam trotzt den vielen WM-Ausfällen und spielt sich langsam für die Weltmeisterschaft in Finnland und Schweden (4. bis 20. Mai) in Form.

Knapp zwei Wochen vor WM-Beginn gewann das ersatzgeschwächte Team von Bundestrainer Jakob Kölliker auch das zweite Testspiel gegen Dänemark innerhalb von 21 Stunden durch ein 3:2 (0:0, 2:1, 0:1) nach Penaltyschießen. In Hannover verwandelte Felix Schütz aus Köln den entscheidenden Penalty für die DEB-Auswahl. „Wir haben uns heute schwergetan. Es war nicht das Spiel, das wir uns vorgestellt haben“, haderte Kölliker trotz des elften Sieges im 16. Spiel gegen den deutschen WM-Vorrundengegner.

In der regulären Spielzeit hatten Schweden-Legionär Alex Barta aus Malmö (24. Minute) und Düsseldorfs Patrick Reimer (27.) die deutschen Tore erzielt. DEL-Stürmer Jesper Jensen aus Hamburg und Nichlas Hardt (51.) hatten für die Dänen getroffen. Deutschland spielte zwar nicht so stark und überlegen wie beim 3:1 in Kassel, doch dennoch war der Sieg verdient. „Am Samstag war es auf jeden Fall besser“, sagte Kapitän Kai Hospelt.

Gegen schon nahezu in WM-Besetzung angetretenen Dänen hatten am Samstag Christopher Fischer (32. Minute), Hospelt (37.) und Torjäger Thomas Greilinger (43.) bei einem Gegentreffer von Frans Nielsen (31.) die deutschen Tore geschossen. Dabei hatte sich allerdings Eduard Lewandowski böse am Knie verletzt. „Er wird uns nicht mehr zur Verfügung stehen“, kündigte Kölliker in Hannover das WM-Aus des Russland-Legionär aus Mytischtschi an. Der Stürmer ist nach Stamm-Kapitän Michael Wolf (Iserlohn) und NHL-Star Christian Ehrhoff (Buffalo) der dritte Spieler, der bei der WM verletzt ausfällt.

Zudem hatten bereits NHL-Verteidiger Alex Sulzer (Buffalo) und Stürmer Patrick Hager (Krefeld) aus privaten Gründen abgesagt. Am Wochenende musste Kölliker zudem auf die magen-darm-erkrankten Kevin Lavallee, Alexander Weiss (beide Köln) und Tim Schüle (Nürnberg) sowie den verletzten Kölner Keeper Danny aus den Birken verzichten.

Von den DEL-Finalisten Adler Mannheim und Eisbären Berlin kämen laut Kölliker noch etwa sechs bis acht WM-Kandidaten infrage. Anfang der Woche will der Bundestrainer aus der Schweiz zu diesen Spielern ebenso Kontakt aufnehmen wie zu den Nordamerika-Profis, die in den Playoffs inzwischen ausgeschieden sind. Am Wochenende bekundete etwa Torhüter Thomas Greiss nach dem Aus seiner San Jose Sharks Interesse daran, erstmals seit Olympia 2010 wieder für Deutschland zu spielen. „Es ist klar, dass ich ihn anrufen werde“, sagte Kölliker.

Am 27. und 28. April bestreitet das DEB-Team beim Slovakia Cup in Bratislava die beiden letzten WM-Tests gegen Weißrussland und die Gastgeber. Nach den Spielen in der Slowakei will Kölliker den endgültigen WM-Kader benennen, mit dem er am 1. Mai nach Stockholm aufbricht. In Stockholm bestreitet Deutschland alle Vorrundenspiele sowie ein mögliches Viertelfinale. Auftaktgegner ist am 4. Mai Außenseiter Italien. Dänemark ist am 12. Mai fünfter DEB-Gegner.