DEB-Team mit Endras, Reul und Kink - WM-Gegner fix

Bratislava (dpa) - Zwei Neue, keine NHL-Stars und Dennis Endras im Tor: Eishockey-Bundestrainer Uwe Krupp hat die personellen Weichen für die WM-Zwischenrunde gestellt und kennt seit Mittwoch auch den Spielplan.

Zum Start der zweiten WM-Phase trifft das deutsche Team am Freitag auf Finnland.

Dabei wird Dennis Endras im deutschen Tor stehen. 24 Stunden später ist Dänemark der nächste Gegner, am Montagabend wartet Titelverteidiger Tschechien. Krupp nominierte zudem die Mannheimer Profis Denis Reul und Marcus Kink nach, damit sind alle Plätze im Aufgebot vergeben. Schon zuvor hatte Krupp verkündet, auf Spieler aus Nordamerikas Elite-Liga NHL zu verzichten. Der Augsburger Endras hatte schon die WM-Erfolge gegen Russland zum Auftakt (2:0) und gegen Slowenien (3:2 im Penaltyschießen) festgehalten. Im zweiten Gruppenspiel gegen die Slowakei (4:3) hatte der Straubinger Dimitri Pätzold zwischen den Pfosten gestanden.

Ob er die Rotation auf der Goalie-Position in der Zwischenrunde weiterführen wird, ließ der Bundestrainer offen. Pätzold würde in diesem Fall im zweiten Match am Samstag gegen die Dänen spielen, die am Mittwoch mit 3:2 nach Penaltyschießen gegen Lettland weiterkamen. Den Zwischenrunden-Abschluss bildet am Montag das Duell mit den Tschechen, die Finnland 2:1 schlugen.

Die letzten beiden freien Plätze als Feldspieler ergatterten Reul und Kink - Verteidiger Christopher Fischer von Vizemeister Grizzly Adams Wolfsburg muss dagegen als einziger der 26 angereisten Spieler die Heimfahrt antreten. „Wir wollten Kink als Option für die Offensive“, begründete Krupp seine Entscheidung, „und in der Abwehr ist es wichtig, dass wir körperlich präsent sind.“ Daher fiel die Wahl auf den 1,93 Meter großen und 104 Kilogramm schweren Reul.

„Ich weiß noch nicht, ob ich zum Einsatz kommen werde“, meinte Reul und ergänzte: „Ich habe mich aber schon die ganze Zeit zur Mannschaft zugehörig gefühlt.“ Stürmer Kink jubelte indes: „Das ist der größte Erfolg meiner Karriere.“ Zuletzt war der 26-Jährige häufig kurz vor einem großen Turnier aussortiert worden.

Seinen Verzicht auf Akteure aus der weltbesten Profiliga hatte Krupp schon davor angekündigt. In Christian Ehrhoff von den Vancouver Canucks, Dennis Seidenberg von den Boston Bruins und Marco Sturm von den Washington Capitals sind noch drei deutsche Spieler in den NHL- Playoffs vertreten. Vor allem Sturm, der vor dem Aus im Viertelfinale steht, hätte es zeitlich eventuell noch zur WM schaffen können.

Krupp und seine Mannschaft verfolgten die Spiele in Nordamerika „sehr interessiert“, sagte der Trainer, aber nicht mit der Option, die deutsche WM-Auswahl noch aus der NHL zu verstärken. Bei der bislang letzten WM ohne NHL-Stammspieler verpasste Deutschland 2007 in Moskau knapp den Einzug ins Viertelfinale.