DEB-Team startet mit 3:1-Sieg in 25. Deutschland Cup
München (dpa) - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat mit einem überzeugenden Auftaktsieg gegen den Erzrivalen Schweiz den sechsten Turniersieg beim Deutschland Cup fest im Visier. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina gewann gegen den WM-Zweiten von 2013 verdient mit 3:1 (1:0, 1:1, 1:0).
Ausgerechnet dank zweier Tore von Nationalmannschaftsrückkehrer Patrick Reimer (16. Minute/29.) nach über einjähriger Abstinenz darf Cortina nach der verpassten Olympia-Qualifikation 2013 und dem enttäuschenden Platz 14 bei der WM in diesem Jahr auf einen sportlichen Neuanfang hoffen. Der Hamburger Thomas Oppenheimer (60.) sorgte kurz vor dem Ende für die endgültige Entscheidung. Für die Schweiz traf nur Reto Suri (26.) in Überzahl zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
„Wir sind auf einem guten Weg“, stellte Kapitän Michael Wolf zufrieden fest. Eine Vorentscheidung um den Turniersieg könnte schon am Samstag fallen, wenn das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) gegen die Slowakei spielt (16.15 Uhr/Sport1), die im ersten Turnierspiel Kanada mit 4:1 besiegt hatte. Gegen die vom Eisbären-Berlin-Coach Jeff Tomlinson betreuten Kanadier spielt das Cortina-Team zum Abschluss am Sonntag (16.45 Uhr/Sport1).
Ein Sieg beim traditionsreichen Vier-Nationen-Turnier wäre auch für Cortinas Zukunft beim DEB wichtig. Der Italo-Kanadier, der seit dem Sommer nur noch Bundestrainer und nicht mehr zusätzlich noch Sportdirektor ist, muss nach den Misserfolgen zuletzt Ergebnisse liefern, um eine Chance auf eine Vertragsverlängerung über den kommenden Sommer hinaus zu haben. Der neue DEB-Präsident Franz Reindl hatte Cortina kurz vor dem Deutschland Cup in einem dpa-Interview unter Druck gesetzt und mindestens das Viertelfinale bei der WM 2015 als Voraussetzung für Vertragsgespräche genannt. Der Deutschland Cup sei bereits ein „klarer Fingerzeig“, hatte Reindl gesagt.
Für den erhofften Neuanfang hatte Cortina Routiniers wie Torjäger Reimer oder Torhüter Dennis Endras zurückgeholt, die bei der WM in Minsk nicht dabei gewesen waren. Vor allem für diese beiden Personalien wurde der Bundestrainer belohnt: Reimer bedankte sich mit den beiden Toren zum 1:0 und 2:1. „Natürlich ist das toll, mit zwei Toren zurückzukommen. Aber es waren auch noch ein paar andere auf dem Eis“, meinte der Angreifer bescheiden. Der andere Rückkehrer Endras stand auch gegen die vom neuen Trainer Glen Hanlon verjüngten Schweizer gewohnt sicher.
„Es stehen sehr wichtige Jahre für das deutsche Eishockey an, deshalb hat das Turnier für uns eine große Bedeutung“, meinte Cortina selbst und kündigte vor dem Turnier auch taktische Änderungen an. Das Forechecking etwa war in der Tat nicht mehr so aggressiv wie zuletzt.
Wie fast immer gegen den Erzrivalen entwickelte sich auch diesmal wieder ein enges Spiel. Deutschland war allerdings von Beginn feldüberlegen, erspielte sich aber zunächst kaum hochkarätige Chancen. Reimer netzte mit der zweiten nennenswerte Chance überhaupt sogleich ein, indem er den Schweizer Goalie Daniel Manzato aus Lugano mit einer Körpertäuschung narrte. Im zweiten Abschnitt glich Suri in Überzahl zunächst aus, ehe Reimer ebenfalls im Powerplay nachlegte. Im Schlussabschnitt verpasste es das deutsche Team trotz teils bester Chancen, das Ergebnis klarer zu gestalten. Erst Oppenheimer beseitigte Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Schuss ins leere Tor der Schweizer die letzten Zweifel.