Düsseldorfer EG DEG angelt sich Jeremy Welsh
Der umworbene Kanadier soll nächste Saison für Tore sorgen.
Düsseldorf. Man konnte in den vergangenen Tagen ja durchaus auf die Idee kommen, die Düsseldorfer EG wolle die Play-offs in der kommenden Saison weniger über Pässe und Tore als mehr über Checks und harte Zweikämpfe erreichen. Wen immer der Verein aus der Deutschen Eishockey Liga auch als neuen Spieler vorstellte, eines eint sie alle: Sie stehen für harte Arbeit, sind robust in den Zweikämpfen und sollen dem Rest des Teams Energie bringen. Einen Scorer oder gar Torjäger suchte man hingegen vergebens. Dabei hatte die DEG in Rob Collins ja den besten Punktesammler der vergangenen Jahre verloren.
Nun ist das erstmals anders. Am Mittwoch stellte der Verein seinen nächsten Zugang vor, einen „Torjäger mit Scorerqualitäten“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Vergangene Saison schoss Jeremy Wesh in 42 Spielen immerhin 16 Tore und bereitete weitere 17 vor. Der Kanadier war damit maßgeblich an der starken Debütsaison von Aufsteiger Bremerhaven in der DEL beteiligt.
Das habe ihn laut Nikki Mondt auch für andere Vereine interessant werden lassen, „darunter auch Top-Clubs aus der DEL“, wird der Sportliche Leiter in der Mitteilung des Vereins zitiert. „Deshalb freue ich mich sehr, dass wir uns durchgesetzt haben und ihn von einem Wechsel zur DEG überzeugen konnten. Er soll in unserer Offensive eine Schlüsselposition einnehmen.“ Auch Trainer Mike Pellegrims hebt vor allem die Stärken seines neuen Mannes in der Offensive hervor. Welsh sei ein „sehr torgefährlicher Stürmer mit Scorer-Qualitäten, außerdem ist er technisch extrem stark“.
Welsh, 29, teilt das Schicksal so vieler nordamerikanischer Eishockey-Profis in Europa: Aufgewachsen mit dem Traum von der NHL, starke Junioren-Zeit, ein paar Spiele in der besten Liga der Welt, dann aber meist zwischen den Ligen gefangen mit deutlich mehr Spielen in der zweitklassigen AHL. 267 (56 Tore, 54 Vorlagen) sind es bei Welsh, in der NHL lief er 27 Mal (ein Tor, eine Vorlage) für Carolina, Vancouver und St. Louis auf. 2016 hatte er genug davon, er ging nach Bremerhaven. Nun kommt er nach Düsseldorf.