Champions-League DEG besteht Charakter-Test gegen Linz
Dem Team von Christof Kreutzer gelingt zu Beginn des Champions-League-Auftakts nichts. Dann drehen die Rot-Gelben auf und siegen 6:3.
Düsseldorf. Manuel Strodel war fast ein wenig pikiert, ob all der netten Worte, die nach dem 6:3 (1:2/4:0/1:1) zum Champions-League-Auftakt der Düsseldorfer EG gegen den EHC Linz über ihn gesagt wurden: „Ok, dann bedanke ich mich für das Lob und nehme das so hin“, sagte der 23 Jahre alte Eishockey-Stürmer und lächelte verlegen. Dabei war Bescheidenheit nun wirklich nicht angebracht. Hatte Strodels Traumpass auf Norm Milley kurz vor Ende des zweiten Drittels doch nicht nur für das vorentscheidende 5:2 gesorgt, er war gleichzeitig der absolute Höhepunkt eines gelungenen Abends.
Auch der Torschütze selbst war begeistert: „Das war ein fantastischer Pass. Alles, was ich tun musste, war den Schläger hinzuhalten. Es war Manuels Tor“, sagte Norm Milley, der gleich bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die Düsseldorfer zwei Tore erzielt hatte und damit zum Mann des Tages wurde. „Das fühlt sich gut an“, sagte der 35-Jährige und fiel damit in den Chor seiner Mitspieler ein, die nach dem gelungenen Saisonstart allesamt strahlten.
Auch Trainer Christof Kreutzer war zufrieden: „Wir haben dann die einfachen Dinge richtig gemacht, gut nach vorne gespielt und nicht den Kopf verloren. Wir haben das dann schon clever gespielt“, sagte der Coach, der allerdings nicht umsonst zwei Mal das Wort „dann“ verwendet hatte. Denn der Start in das erste Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte war mit katastrophal noch recht wohlwollend beschrieben.
In den ersten Minuten gelang den Düsseldorfern gar nichts. Einfachste Pässe kamen nicht an, im 30-Sekunden-Takt gab es Stellungs- und Stockfehler. Hin und wieder rutschte auf dem schlechten Eis auch mal einer aus. Zudem funktionierte die Zuordnung nicht im Ansatz. „Unser Defensivverhalten war am Anfang grausam“, fasste Strodel treffend zusammen. Mehrfach liefen die Österreicher frei auf DEG-Torwart Mathias Niederberger, der zwar viel, aber nicht alles halten konnte. Folglich stand es nach elf Minuten 0:2. Und das absolut verdient.
„Nervös und nachlässig“ nannte Verteidiger Tim Conboy das Spiel seines Teams in der Anfangsphase. Aber: „Es war direkt ein richtiger Test für den Charakter des Teams. Wir sind nicht gefallen, haben uns zurückgekämpft und das Spiel gewonnen“, sagte Conboy, dessen Team mit dem Anschlusstreffer von Eduard Lewandowksi (15.) plötzlich da war, Zweikämpfe gewann und sich Chancen erarbeitete.
Als Rob Collins dann nach 34 Minuten mit einem Gewaltschuss den Ausgleich besorgt hatte, war der Bann endgültig gebrochen. Bis zum Drittelende hatten Milley (2) und der ganz starke Bernhard Ebner ein 5:2 herausgeschossen. So wurde der Schlussabschnitt zu einem netten Schaulaufen. Linz gab auf, die DEG ließ sich von den 6500 Fans feiern und hatte auch auf das 5:3 noch eine Antwort, als Stephan Daschner einen knallharten Schlagschuss zum Endstand in den Winkel jagte.