DEG ist früh auf der Verliererstraße
Bobby Goepfert muss in den ersten acht Minuten dreimal hinter sich greifen.
Düsseldorf. Zum Saisonauftakt in der Deutschen Eishockey Liga musste die jüngste DEL-Mannschaft Lehrgeld bezahlen. Die Düsseldorfer EG unterlag bei den Krefeld Pinguinen mit 1:5 (1:3, 0:1, 0:1). Bobby Goepfert im DEG-Tor verhinderte mit Glanzparaden eine höhere Niederlage. Wie ein Irrwisch bewegt sich der 30 Jahre alte Goepfert zwischen den Pfosten. In den vergangenen beiden Jahren war der Amerikaner die „Lebensversicherung“ der DEG. Mit seinen tollen Reflexen sicherte er dem Team so manchen Sieg. In seiner ersten Saison in Düsseldorf lief Goepfert seinem Vorgänger Jean-Sebastien Aubin nach und nach den Rang ab. Vergangene Spielzeit war er die unumstrittene Nummer eins.
Allerdings geriet die DEG in eine Zwickmühle, als sich Goepfert verletzte und elf Spiele ausfiel. Die DEL-unerfahrenen Felix Bick und Patrick Klein mussten einspringen. Das war am Ende ein Problem und soll sich in der neuen Saison nicht wiederholen. Deshalb wurde auch der Schwede Stefan Ridderwall verpflichtet, der gestern als Back-up-Torhüter auf der Bank saß. „Es gibt in dieser Saison keine klare Nummer eins. Die Spielzeit ist sehr lang, und kein Torhüter kann alle Spiele auf gleich hohem Niveau absolvieren“, sagt Trainer Christian Brittig. „Wenn einer von den Jungs einen Lauf hat, dann soll das auch mit Einsätzen belohnt werden.“
Goepfert und Ridderwall verkörpern zwei unterschiedliche Stile. Der 25 Jahre alte Ridderwall, der zuletzt für IK Oskarshamm in der zweiten schwedischen Liga spielte, ist ein technisch versierter Goalie mit einer ruhigen Art. Das Stellungsspiel ist eine Stärke des 1,88 Meter großen Schweden, der Goepfert um gut zehn Zentimeter Körpergröße übertrifft. „Da sie so verschieden sind, können sich die gegnerischen Mannschaften nur schwer auf uns einstellen“, sagt Brittig. Was zum Auftakt aber nicht zutraf. Dass Goepfert im ersten Derby den Vorzug erhielt, lag an seinen in der Vorbereitung konstanteren Leistungen. Aber die Vorbereitung ist nicht die Saison.
Das erfuhr die DEG besonders im ersten Drittel in der Defensive. Dreimal musste Goepfert in den ersten acht Minuten schon aus dem Netz fischen. Kevin Clark in Krefelder Überzahl, David Fischer mit einem Konter und Patrick Klöpper aus kurzer Distanz, alle Ergebnisse aus der Vorbereitung waren damit schon nach dem ersten Bully Makulatur. Morgen im Heimspiel gegen den EHC München (16.30 Uhr, Rather Dome) wird es nicht einfach, den ersten Saisonsieg zu landen. Eine deutliche Steigerung muss her.