DEG: Neues Geld, neue Ziele — aber ohne Brittig
Düsseldorfer EG löst den Vertrag mit dem Trainer zum Saisonende auf.
Düsseldorf. Auf zwei wirtschaftlich magere Jahre soll bei der Düsseldorfer EG nun eine „fette“ Saison folgen. Der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gab gestern bekannt, dass die Spielzeit 2014/2015 durch beglaubigte Bankbürgschaften der Gesellschafter Peter Hohberg und Mikhail Ponomarev gesichert sei.
Der Verein war unter Druck geraten, frühzeitig finanzielle Klärung herbeizuführen — weil die Entscheidung über die Vergabe des „Wintergame 2015“ noch in diesem Monat bevorsteht. Düsseldorf hat sich beworben, die DEL wird das Spiel aber nicht an einen Verein vergeben, dessen Existenz über die laufende Saison hinaus nicht gesichert ist. Druck, der dem Verein offenbar geholfen hat: Düsseldorf wird mit einem Etat von rund 6,5 Millionen Euro in die kommende Spielzeit gehen und peilt damit den Angriff auf die DEL-Spitze an.
Allerdings wird sich die DEG vorzeitig von Christian Brittig trennen. Seine Zeit als Trainer in Düsseldorf läuft zum 30. April 2014 ab. „Noch bin ich DEG-Chefcoach und konzentriere mich auf meine Aufgaben“, sagte Brittig, der einen Vertrag bis 2015 hatte. Offiziell heißt es zur Vertragsauflösung mit dem 47 Jahre alten Landshuter: „Grund sind unterschiedliche Auffassungen zur grundsätzlichen Ausrichtung der Mannschaft und zum Konzept für die Zukunft.“
Das ist nur die halbe Wahrheit. Aus dem Umfeld des Vereins ist von internen Störungen die Rede. Brittig soll sich mit einem Teil der Mannschaft überworfen haben. Die habe die Gesellschafter vom zerrütteten Verhältnis unterrichtet. „Was intern passiert, bleibt bei uns in der Kabine“, sagte Stürmer Niki Mondt nach dem Düsseldorfer 5:1-Sieg über die Straubing Tigers vielsagend. Auch Teamkollege Ashton Rome äußerte sich entsprechend: „Es ist egal, wer hinter der Bande steht. Wir müssen unseren Job machen.“
Walter Köberle wird der Düsseldorfer EG dagegen erhalten bleiben. Das 65-jährige Urgestein kehrt in seine Position als Team-Manager zurück. „Er soll weiterhin ein prägendes Gesicht der DEG sein“, teilte der Club mit.
Bis ein neuer Trainer gefunden ist, wird die Kaderplanung auf mehrere Schultern verteilt und erfolgt in Abstimmung mit Köberle, Co-Trainer Christof Kreutzer und der Geschäftsführung.
Die DEL hatte von der seit Jahren klammen DEG zusätzliche Sicherheiten gefordert, damit der Spielbetrieb gesichert ist. Eine Patronatserklärung (Kreditsicherungsmittel) über 500 000 Euro von Gesellschafter Peter Hoberg musste der Club angeblich schon ziehen, um die aktuelle Spielzeit zu sichern.