DEG: Umstrittene Niederlage in Köln
Das Team von Christof Kreutzer hadert mit den Schiedsrichtern. Verwirrung auch um den neuen Tor-Rekord der DEL oder dessen Einstellung von DEG-Stürmer Daniel Kreutzer.
Köln. Die vergangenen Tage waren nicht einfach für all jene, die sich mit den Zahlen und Statistiken der Deutschen Eishockey Liga beschäftigen. „Schuld“ daran hat DEG-Kapitän Daniel Kreutzer. Der macht sich gerade auf, einen neuen ewigen Torrekord in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aufzustellen. Nach seinen zwei Treffern am Freitag beim 6:5 gegen den EHC Nürnberg legte der 35-Jährige auch am Sonntag bei der 1:2-Niederlage der Düsseldorfer EG bei den Kölner Haien einen nach.
Laut dem Fachmagazin „Eishockey News“ hat Kreutzer damit 250 Tore in seiner fast zwei Jahrzehnte dauernden Karriere erzielt und ist am vorherigen Rekordhalter Robert Hock (249) vorbeigezogen. Was auch der übertragende Fernsehsender „Servus TV“ sowie die „ARD Sportschau“ am Sonntag so verkündeten. Geht es aber nach der offiziellen Statistik der DEL selbst, fehlt Kreutzer noch ein Tor, um überhaupt aufzuschließen. Dort hat er 247, Hock steht bei 248. Auf Nachfrage bei der DEL hieß es dann plötzlich, beide seien nun gleichauf und hätten 248 Treffer. Die Verwirrung war komplett.
Ähnlich uneindeutig war auch das Derby an sich. Denn im Gegensatz zu den vergangenen Jahren begegnen sich die Teams in dieser Saison auf Augenhöhe. Wenn ein Team derzeit Vorteile hat, ist es sogar die DEG, die nach den ersten 28 Spielen vier Plätze und neun Punkte besser dastand als der „Lieblingsgegner“. Die Favoritenrolle wollte DEG-Trainer Christof Kreutzer im Vorfeld trotzdem nicht annehmen. Zu stark sei der Vizemeister der vergangenen beiden Jahre besetzt. Und nach dem schwachen Saisonstart und dem Trainerwechsel von Uwe Krupp zu Ingolstadts Meistercoach Niklas Sundblad auch längst wieder in der Erfolgsspur.
Mit Respekt und abwartend starteten beide Teams in die Partie. Kaum einer wollte das Spiel machen, kaum einer griff in der gegnerischen Hälfte an. So blieben Torchancen über weite Strecken Mangelware. Wenig überraschend fielen sämtliche drei Tore in Überzahl.
Auch das entscheidende für die Kölner kurz vor Schluss, das in den nächsten Tagen wohl noch für einigen Gesprächsstoff sorgen wird. Zumindest die Strafe, die zum Überzahlspiel der Kölner führte. War DEG-Spielmacher Ken-Andre Olimb zuvor doch brutal mit dem Kopf zuerst in die Bande gecheckt worden. Weil die DEG sich über die Härte des Fouls sowie die ausbleibende Strafe beschwerte, bekam sie eine Bankstrafe. Die nutzte Andreas Falk schließlich zum entscheidenden Treffer. Zwar glich die DEG kurz vor Schluss doch noch aus. Die Schiedsrichter verwehrten dem Treffer aber die Anerkennung. So blieb es am Ende eines Derbys auf sehr mäßigem Niveau beim 2:1 für die Kölner. Für Kreutzers vermeintliches Rekordtor interessierte sich kaum noch einer. Nicht mal der 35-Jährige.