Ohne Davies herrscht Flaute im DEG-Sturm

Ingolstadt. Ohne Michael Davies scheint die angestrebte Play-off-Teilnahme für die Düsseldorfer EG deutlich schwerer realisierbar. Das Team von Trainer Christof Kreutzer verlor Freitagabend beim ERC Ingolstadt vor 3308 Zuschauern in der Arena an der Donau mit 1:2 (0:0/1:1/0:1) und zeigte sich dabei im Angriff erstmals seit langer Zeit ideenlos.

Manuel Strodel in einer Spielszene.

Foto: Eibner

Dem Meister genügte in einem mäßigen Spiel eine durchschnittliche Leistung, um den zu knapp ausgefallenen Sieg sicher zu stellen.

Niemals zuvor dürften sich Spieler und Trainer der DEG über eine lange Auswärtsfahrt wohl derart gefreut haben wie Freitag. Während sie in Oberbayern ihrer Arbeit nachgehen konnten, hatten sich 550 Kilometer entfernt zuvor DEG-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus sowie Angreifer Michael Davies und sein Anwalt getroffen. Beide Seiten verständigten sich darauf, in der Geschichte um eine im Urin des US-Amerikaners nachgewiesene Substanz, die in Deutschland auf der Doping-Liste steht, bis zur Öffnung der B-Probe keine weiteren Erklärungen mehr abzugeben. Wie die Sache auch ausgeht - dass Davies nochmal für die DEG aufläuft, erscheint so gut wie ausgeschlossen.

Für den 27-Jährigen ist Daniel Fischbuch in die Angriffsreihe mit Preibisch sowie Turnbull gerückt und Youngster Tobias Brazda gehört nun fest zum Kader der Profis. Umstellungen, die sich in Ingolstadt bemerkbar machten. In den ersten zehn Minuten kam die DEG zu keinem nennenswerten Angriff und da sich auch Ingolstadt zunächst schwer tat, entwickelte sich ein recht fades erstes Drittel. Erst kurz vor der Pause musste DEG-Schlussmann Tyler Beskorowany gegen Gawlik und Hager retten.

Mit dem zweiten Abschnitt wurde es dann deutlich lebhafter und es war zur Überraschung die DEG, welche die ersten Akzente setzte. Kamen die Schüsse von Daschner und Ebner noch zu ungenau (22.), gelang Dmitriev der Pass zu Kreutzer umso exakter. Aus kurzer Distanz konnte der Kapitän den Puck an Ingolstadts Torhüter Pielmeier vorbei zur Führung für die DEG über die Linie drücken (25.). Der Meister zeigte sich jedoch nur kurz irritiert. Schon vier Minuten später gewann Greilinger die Scheibe gegen Kreutzer und Laliberte staubte den parierten Schuss von Ross zum 1:1 ab.

In der Folge scheiterten Friesen (34.), Kohl (35.) und Buck (40.) an Beskorowany, die größte Chance aber besaß die DEG. In der 36. Minute traf Rob Collins nach einem Solo nur den Pfosten. Doch das war nur ein Strohfeuer. Ingolstadt blieb optisch wie auch im Schussverhältnis klar überlegen und kam nach einem klugen Konter durch Petr Taticek zum verdienten Siegtor (53.). Dass bei nur zwei Auswärtsgegentreffern nichts Zählbares herausspringt, ist ein deutlicher Fingerzeig, dass die Affäre um Michael Davies für die DEG mehr als nur einen Imageschaden haben könnte.