Gegnerische Trainer müssen die DEG fürchten
Erst war Schwenningens Stefan Mair nicht mehr zu halten, heute steht Straubings Ron Wilson vor dem Aus.
Düsseldorf. Jason Dunham ist sauer. Und zwar so richtig. „Die Spieler sollten sich bei jedem einzelnen Fan, der im Stadion war, für diese Leistung entschuldigen“, polterte der Sportliche Leiter der Straubing Tigers am Sonntag gegenüber der „Bogener Zeitung“. Und nannte den Auftritt beim 0:2 gegen die ebenfalls nicht gerade glänzend aufgelegten Kölner Haie „eine bodenlose Frechheit“.
Schlechtester Sturm, schlechteste Abwehr, die wenigsten Siege, die meisten Niederlagen — der Gegner der Düsseldorfer EG liegt am Boden. Die Stimmung ist gereizt. Durchhalteparolen hier, Schuldzuweisungen da. Erstes Opfer war am Mittwoch Center Peter Flache, der nach nur einem Tor aus 18 Spielen nicht mehr zu kommen braucht. Und ein zweites scheint festzustehen: Trainer Rob Wilson. Gibt es gegen die DEG wieder nichts zu lachen, sind seine Tage gezählt.
Eben jene DEG könnte somit innerhalb von nur fünf Tagen den zweiten Trainer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) „absägen“. Bereits am Sonntag hatte der souveräne 4:1-Erfolg der Düsseldorfer in Schwenningen das Aus für Coach Stefan Mair bedeutet. Nun fährt der derzeit glänzend aufgelegte Tabellensiebte erneut als Favorit zu einem Krisenclub mit wackelndem Trainerstuhl.
Doch DEG-Coach Christof Kreutzer ist weit davon entfernt, im Kopf bereits einen Haken hinter das Spiel zu machen. „Die Situation ist ähnlich, aber jedes Spiel ist anders. Wer sagt, dass wir wie in Schwenningen zwei frühe Tore schießen?“ Statt den vergangenen Sonntag, nimmt er lieber den Sonntag vor vier Wochen zum Maßstab. Da spielte die DEG ebenfalls in Straubing. Und war nach dem vorangegangenen 4:1 in Nürnberg ähnlich gut gelaunt wie jetzt nach fünf Siegen aus den vergangenen sieben Spielen. Doch dann quälten sich die Rot-Gelben zu einem alles andere als verdienten 2:1 nach Verlängerung. „Wir haben da nicht 100 Prozent gegeben. Das reicht nicht. Ich hoffe, dass wir daraus gelernt haben“, sagt Kreutzer.
Denn wer wie Straubing mit dem Rücken zur Wand stehe, der sei eben auch gefährlich. „Wenn in der Situation direkt in den ersten Minuten etwas klappt, kann das Kräfte freisetzen.“ Deswegen dürfe sein Team den Gastgebern „nicht mal den kleinen Finger hinhalten“. Sonst kämen die Tigers ins Spiel, das wiederum heize die Stimmung in der kleinen Eishalle am Pulverturm an — „und schon wird es ganz schwer“.