Strodel schießt die DEG zum Sieg
Der junge Stürmer ist beim 5:2 über Berlin mit drei Toren der Matchwinner.
Düsseldorf. Manuel Strodel hatte gerade das bislang größte Spiel seiner noch jungen Karriere hinter sich. Drei Tore hatte der DEG-Stürmer erzielt und das Spiel gegen die Eisbären Berlin damit fast im Alleingang gewonnen. Doch der erste Gedanke galt seinem Team: „Es gibt manchmal so Abende, da funktioniert einfach alles. Aber ich würde das jetzt nicht an mir festmachen. Das war eine super Mannschaftsleistung“, sagte der 22-Jährige.
Das gehört sich auch so als Mannschaftssportler. Aber ein bisschen mehr Eigenlob hätte dem Mann des Abends sicherlich niemand übel genommen. Vor allem das letzte seiner drei Tore zum 4:2 (Endstand 5:2) war eine Augenweide. Ken André Olimb hatte Strodel mit einem herrlichen Pass in Szene gesetzt.
Der 22-Jährige nahm den Puck perfekt an und verlud Mathias Niederberger im Tor der Berliner mit einer sensationellen Bewegung. „Ich glaube nicht, dass in den so gemacht hätte, wenn ich davor nicht schon zwei Tore gemacht hätte. Man hat dann einfach Selbstvertrauen“, sagte Strodel zum Höhepunkt des Abends. Ein Abend, an dem die DEG-Fans nach Jahren des Leidens endlich wieder voller Überzeugung singen durften, dass sie die „Nummer eins am Rhein“ sind.
Denn durch die gleichzeitige 2:4-Niederlage des Krefelder EV gegen München ist die DEG genau das. Bis auf den siebten Platz der Deutschen Eishockey Liga haben sich die Mannen von Christof Kreutzer nun vorgearbeitet. Entsprechend glücklich war der Trainer nachher: „Ich bin sehr zufrieden. Die Jungs machen seit mehreren Spielen einen fantastischen Job“, sagte der 47-Jährige und verteilte ein Extralob an seine Unterzahlspieler.
Die hatten die Mannschaft gleich mehrmals gerettet. Vor allem während der einen Minute Mitte des zweiten Drittels, als die Berliner gleich zwei Spieler mehr auf dem Eis hatten. Doch anstatt beim Stand von 1:1 in Führung zu gehen, schafften es die Eisbären nicht mal, einen Schuss aufs Tor abzugeben. Kaum war die DEG wieder komplett, traf Daniel Fischbuch im Gegenzug zum verdienten 2:1.
Bereits im ersten Drittel hatte die DEG das Spiel beherrscht. 18 Mal hatten die Düsseldorfer auf das Tor des ehemaligen DEG-Jugend-Torhüters Niederberger geschossen. Dennoch stand es nur 1:1. Entmutigen ließen sich die Rot-Gelben aber nicht. „Wir haben immer dran geglaubt“, sagte Strodel hinterher. Selbst als die arg ersatzgeschwächten Berliner zu Beginn des dritten Drittels erneut ausglichen.
Erst brachte Strodel sein Team wieder in Führung, dann folgte das besagte Traumtor zum 4:2. So durften sich die Düsseldorfer am Ende das größte Lob vom gegnerischen Trainer abholen: „Die DEG spielt jetzt wieder Eishockey“, sagte Eisbären-Coach Jeff Tomlinsen auf die Frage, was bei seinem Ex-Club nun anders sei als in den vergangenen beiden Jahren. „Düsseldorf darf niemand mehr unterschätzen. Aber das macht auch keiner mehr.“