DEG erkämpft sich ohne Davies einen Punkt gegen München

Der Topscorer hat ein Nahrungsergänzungsmittel genommen, das eventuell verboten ist.

Neuzugang Shawn Belle (DEG/7) in Aktion gegen Mads Christensen.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorf. Es gibt Tage, die fangen schon so schlecht an, dass eigentlich allen Beteiligten klar sein muss, wo die Reise hingeht. Einen solchen Tag erlebte die Düsseldorfer EG gestern. Das abendliche Spiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen den EHC München war noch Stunden entfernt, da mussten die Düsseldorfer bereits die erste Hiobsbotschaft hinnehmen.

Michael Davies — mit sechs Toren und 18 Vorlagen nicht nur Topscorer der DEG, sondern gleich der ganzen Liga — wurde aus dem Kader gestrichen. Der 27-Jährige ist allerdings nicht verletzt, er hatte sich auch keine Undiszipliniertheiten geleistet. Vielmehr hat die DEG Angst, dass Davies gegen die Dopingregeln verstoßen haben könnte.

Wie Mannschaftsarzt Dr. Alois Teuber kurz vor dem Spiel mitteilte, wurde Davies am Donnerstag beim Training von der nationalen Anti-Doping-Agentur Nada getestet. Dabei habe er den Dopingfandern auch von einem speziellen Nahrungsergänzungsmittel erzählt, das er seit seinem Wechsel im Sommer an den Rhein regelmäßig aus den USA importiert.

Doch von der Nada habe es noch keine Antwort gegeben, ob das Mittel, das in den USA erlaubt ist, in Deutschland verboten ist. Auf der hiesigen Dopingliste würden es laut Teuber zwar nicht stehen, trotzdem wollte die DEG auf Nummer sicher gehen. So musste sie ohne ihren gefährlichsten Offensivakteur auskommen. Und das ausgerechnet gegen den Tabellenzweiten aus München.

Das Team, das DEG-Trainer Christof Kreutzer im Vorfeld als Topfavoriten auf den Titel bezeichnet hatte. Und das eindrucksvoll zeigte, warum Kreutzer so viel von ihm hält: aggressiv im Forechecking, passsicher und vor allem schnell. 40 Minuten lang dominierten die Münchener die DEG nach Belieben, erst im letzten Drittel wachten die Düsseldorfer auf und verdienten sich so den einen Punkt, den sie nach dem 1:2 nach Verlängerung in der Heimat behielten.

„Wir sind froh, einen Punkt geholt zu haben. Gegen München ist es immer schwer“, sagte Kreutzer, der sich extra bei den zahlreichen Zuschauern bedankte. Zum ersten Mal in dieser Saison waren mehr als 10000 Fans in den Rather Dome gekommen. Dank des „Schools Days“, der es Schülern erlaubte, Tickets für nur zwei Euro pro Stück zu kaufen. Die richtige Stimmung kam aber erst zum Ende auf.

Vorher schnürten die Münchener die DEG regelmäßig im eigenen Drittel ein und gingen folgerichtig auch in Führung. So brauchte es einen genialen Moment von Ken Andre Olimb, der nach knapp 31 Minuten Manuel Strodel bediente, ehe der trocken zum bis dato unverdienten 1:1 abschloss.

Erst im letzten Drittel spielte die DEG auf Augenhöhe. Doch der verdiente Siegtreffer fiel in der Verlängerung auf der anderen Seite. Ob Davies morgen in Schwenningen wieder spielen kann, ist noch unklar. Denn ob die Nada am Wochenende arbeitet, und ob Davies wirklich etwas Verbotenes eingenommen hat, das blieben die großen Unbekannten des Tages, der schon schlecht begonnen, aber wenigstens mit einem Punkt geendet hatte.