DEG: Aufholjagd wird nicht belohnt

Düsseldorf holt gegen Topteam Mannheim ein 0:2 auf, verliert am Ende aber trotzdem mit 2:3.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Rob Collins antwortete auf seine eigene Art. Mit 2:3 hatten der Stürmer und die Düsseldorfer EG nach packenden 60 Minuten gegen die Adler Mannheim verloren. Und der Routinier wusste auch warum: „Sie haben heute ein Tor mehr geschossen.“ Ganz so einfach ist ein Eishockeyspiel normalerweise nicht zu erklären. Doch ließ sich die Niederlage der DEG gegen den Zweiten der Deutschen Eishockey Liga tatsächlich mit diesem Satz zusammenfassen.

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben sich in das Spiel hineingekämpft und gegen ein absolutes Top-Team mitgehalten“, sagte Trainer Christof Kreutzer. „Wir können heute einiges mitnehmen für unseren weiteren Weg — auch wenn es keine Punkte sind.“ Sein Mannheimer Kollege Geoff Ward, der in der NHL als Assistenztrainer 2011 Stanley-Cup-Sieger mit den Boston Bruins wurde, hatte trotz des Auswärtssieges offenbar viel mit seinen Spielern zu besprechen — und ließ Kreutzer zehn Minuten warten, bevor auch er zur Pressekonferenz erschien. „Ich habe ein gutes Spiel mit zwei guten Mannschaften gesehen. Beide Torhüter waren stark“, sagte Ward mit ernster Miene — und wirkte, als hätten seine Adler und nicht die DEG verloren.

DEG verliert gegen Mannheim 2:3
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7430 Zuschauer im Rather Dome sahen ein überdurchschnittliches Spiel und eine DEG, die auch nach dem 0:2-Rückstand weder Ordnung noch Glauben verlor. Andrew Joudrey (7.) und Matthias Plachta (16.) hatten die im ersten Drittel überlegenen Mannheimer zu einem 2:0 geschossen, während die Düsseldorfer immer wieder am gut aufgelegten Youri Ziffzer im Adler-Tor scheiterten und ihre drei Überzahlsituationen im ersten Drittel nicht konsequent genug ausspielten. Trotzdem stand es nach 36 Minuten plötzlich 2:2, weil Rob Collins und Alexej Dmitriev trafen — und der vorher noch so souveräne Favorit auf einmal wackelte.

Dass es am Ende aber nicht mal für einen Zähler reichte, lag an einer Unaufmerksamkeit im letzten Drittel — die die Adler eiskalt bestraften. Bei einem missglückten Zuspiel von Kai Hospelt übersah die DEG-Abwehr den freistehenden Christoph Ullmann, der nur noch den Schläger hinhalten musste (49.). Tyler Beskorowany im DEG-Tor, der sonst erneut stark spielte, sah dabei etwas unglücklich aus.

Die DEG gab sich trotzdem nicht auf und hatte nur drei Minuten später die Chance zum Ausgleich. Ken André Olimb setzte Andreas Martinsen in Szene (52.), doch Ziffzer hielt. In der Folge spielten die Adler den Vorsprung souverän über die Zeit und durften mit den rund 1000 mitgereisten Fans feiern.

„Andere Mannschaften warten beim Stand von 2:2 vielleicht ab und nehmen den einen Punkt mit. Aber Mannheim hat auch in den letzten 20 Minuten auf Sieg gespielt. Das ist ihr Selbstverständnis“, sagte Kreutzer. „Fehler wie beim 2:3 müssen wir einfach in der Zukunft vermeiden. Dann können wir auch gegen Teams wie die Adler punkten.“