Düsseldorfer EG Der letzte Play-off-Strohhalm für die DEG
Gegen Berlin und Krefeld ist die DEG zum Siegen verdammt, sonst ist die Saison vorbei. Zudem muss Schwenningen patzen.
120 Minuten bleiben. Zwei Spiele. In diesen muss die Düsseldorfer EG sechs Punkte einfahren. Die volle Ausbeute. Am Freitag (19.30 Uhr, WZ-Liveticker) gegen die Eisbären Berlin und am Sonntag (14 Uhr, WZ-Liveticker) gegen die Krefeld Pinguine. Sonst ist das Minimalziel Pre-Play-offs verpasst. „Wir brauchen zwei Siege. Da gibt es nichts Anderes“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner nach der 1:2-Niederlage am Mittwochabend bei den Nürnberg Ice Tigers.
Das Duell beim Tabellenzweiten der Deutschen Eishockey Liga war ein Abziehbild der bisherigen Saison. Schwankende Leistung, dennoch gut gekämpft, das Spiel eng gehalten — am Ende aber keine Punkte mitgenommen. Das bringt dann auch die erfahrensten Profis auf die sprichwörtliche Palme. „Ich kann es nicht mehr hören. Es ist mir egal, ob wir gut, schlecht oder besser waren“, sagte Stürmer Alexander Barta im Fernsehinterview und sprach gar von einer Qualitätsfrage. „Wir haben 50 Spiele gespielt und bekommen es nicht hin. Wenn wir knappe Spiele hatten, gehen wir meist mit null Punkten raus“, ärgerte sich der 35-Jährige.
Diese Einschätzung stimmt vor allem, wenn man nur die vergangenen sechs Partien betrachtet, in denen am Ende ein Treffer den Unterschied machte. Vier von diesen gingen für die DEG verloren, insgesamt 23 der bisherigen 50 Saisonspiele endeten mit einem Tor Differenz (zehn Siege, 13 Niederlagen). „Wir haben gekämpft und müssen nach vorne schauen“, sagte Verteidiger Marco Nowak, der nach schwerer Oberschenkelverletzung in Nürnberg schneller zum Comeback kam als erwartet, weil sich Stephan Daschner krank abmeldete. Doch „vorne“ ist nicht mehr viel, auf das die DEG schauen kann. Es bleibt nur dieses eine Wochenende.
Um dem Winter der Eishockey-Wunder noch ein kleines Kapitel hinzufügen zu können, benötigt die DEG aber nicht nur zwei Siege, sondern auch Ausrutscher der Schwenninger Wild Wings, die mit drei Punkten Vorsprung und dem besseren Torverhältnis weiterhin Rang zehn belegen und noch in Iserlohn sowie gegen Wolfsburg antreten müssen. Gegner, die noch um Platzierungen kämpfen und den Düsseldorfern vielleicht eine Hilfestellung geben können.
Auftrieb für die eigenen Aufgaben müssen das zweite und dritte Drittel aus dem Nürnberg-Spiel geben, in dem die Mannschaft von Trainer Tobias Abstreiter über Phasen das bessere Team war. Doch im Abschluss blieb die DEG vieles schuldig. „Vorne waren wir zu harmlos und hatten zu viele Puckverluste in der neutralen Zone“, bemängelte Ebner. Es war eben ein Abziehbild der Saison. Manches funktionierte anderes nicht. Nun muss am Wochenende alles passen, um nicht zum zweiten Mal in Folge frühzeitig vor dem Fernseher zuschauen zu müssen, wie zehn andere Clubs die Play-offs bestreiten. Dabei war das doch genau der Grund, warum im Frühjahr 2017 so vieles bei der DEG verändert worden war. Zwölf Monate später steht das Team wieder auf Rang elf. Ein Wochenende bleibt, um das zu ändern. Mehr nicht mehr.