Düsseldorfer EG Die DEG gewinnt ein „Wahnsinnspiel“ gegen Adler Mannheim

Nach vier Niederlagen am Stück melden sich die Düsseldorfer zurück und schlagen die Adler Mannheim in einem packenden Spiel mit 2:1.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Auch zwischen den Dritteln ist in den Hallen der Deutschen Eishockey Liga immer allerlei los. Da treten Bands auf, da gibt es Interviews und Gewinnspiele. Das war auch gestern beim Heimspiel der Düsseldorfer EG gegen die Adler Mannheim der Fall. Da hatte ein Autohändler zwei seiner Karossen aufs Eis gestellt, drei Fans sollten Pucks in den geöffneten Kofferraum schlenzen. Jeder hatte drei Versuche, und wer die meisten Schüsse versenkt, sollte den vollgetankten Wagen für eine Auswärtsfahrt bekommen. Das Problem war nur: Niemand traf.

Das wollte auf eine unerfreuliche Weise zur Verfassung ihrer Lieblinge passen. Auch die tun sich ja gerade schwer, den Puck dahin zu schießen, wo er hingehört. In den vergangenen vier Spielen hatte das nur vier Mal geklappt. Trotz 115 Schüssen. Prompt gab es vier Niederlagen am Stück. Was die vorherige Erfolgsserie mit sechs Siegen aus sieben Spielen wieder in Vergessenheit geraten ließ.

Gestern sollte sich das ändern. Und es änderte sich, zwar nicht fundamental, aber es reichte für den 14. Sieg im 32. Saisonspiel. 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) stand es nach 60 packenden Minuten für die DEG, die damit weiter auf Platz zehn der engen DEL-Tabelle steht. Nur einen Platz hinter den Mannheimern, die im Verhältnis zum vielen Geld, das sie ausgeben, eine ganz schwache Saison spielen, Fanärger und Trainerrauswurf inklusive.

Mit einem Spiel zwischen zwei kriselnden Tabellennachbarn aus dem unteren Mittelfeld hatte das gestrige Duell dennoch nichts zu tun. Ein „Wahnsinnsspiel“ sei das gewesen, sagte Alexander Barta hinterher. Und niemand wollte ihm da widersprechen. Beide Teams spielten munter nach vorne. Teilweise war es gar über Minuten richtig wild. Mit harten Zweikämpfen, viel Tempo und zahlreichen Fehlpässen, die zu ebenso vielen Chancen auf beiden Seiten führten. Für die Trainer mag das stellenweise ein Alptraum gewesen sein, für die 7487 Zuschauer (darunter knapp 1200 Mannheimer) war das nett anzusehen. Mehrmals gab es Szenenapplaus.

Trotzdem fielen erneut kaum Tore — obwohl die DEG auch gestern zahlreiche Torchancen hatte. Die erste bereits nach wenigen Sekunden durch Kapitän Darryl Boyce. Und auch danach immer neue durch Rob Bordson, Jeremy Welsh oder Stephan Daschner, durch John Henrion, Alexej Dmitriev oder Max Kammerer, durch Manuel Strodel, Eduard Lewandowski oder Alexander Barta. Aber erneut wollte lange Zeit nur eine dieser zahlreichen Möglichkeiten mit einem Tor enden. Wenig überraschend die von Toptorjäger Barta, dessen Ausgleich nur 45 Sekunden nach dem 0:1 durch Mannheims Nationalverteidiger Sinan Akdag sein 15. Saisontreffer war.

Nervös seien sie dennoch nicht geworden, sagten die Düsseldorfer nachher. Natürlich hätten sie sich in den zuletzt immer wieder gefragt, woran es liegt, dass sie das Tor plötzlich nicht mehr treffen, sagte Alexej Dmitriev. Nur eine Erklärung hätten sie nicht gefunden. „Wir haben gewusst, wir müssen weiterspielen wie in den letzten zwei Spielen“, wusste Trainer Mike Pellegrims zu berichten. Also taten sie es — und kamen zum Erfolg. Und natürlich war es wieder die Reihe Barta-Kammerer-Dmitriev, die mit Abstand konstanteste in dieser unkonstanten DEG-Saison. Nach Bartas 1:1 traf Dmitriev fünf Minuten vor Schluss zum 2:1. Und weil Torhüter Dan Bakala (29 Paraden) danach alles hielt, gingen mit der Schlusssirene tausende Jubelschreie durch den Rather Dome.