Deutsche Eishockey Liga Jetzt klappt auch noch das Powerplay bei der Düsseldorfer EG
Düsseldorf · Die DEG feiert beim 5:1 über die Eisbären Berlin den siebten Sieg im siebten Spiel. Zwei Tore erzielen die bislang so schwachen Überzahlformationen.
Bei der DEG ist es seit vielen Jahren guter Brauch, dass die Mannschaft nach Siegen noch mal für die Ehrenrunde aufs Eis kommt, aus dem Boxen läuft dazu Stimmungsmusik. Das war auch am Dienstagabend der Fall, und passenderweise hatte die Hallenregie den 90er-Klasiker „No Limit“ gespielt. Denn das rauschende 5:1 über die Eisbären Berlin war der siebte Sieg am siebten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga. Ein Limit scheint die DEG derzeit nicht zu kennen.
Trainer Harold Kreis war dennoch weit davon entfernt, ins Schwärmen zu geraten. Ein 5:1 höre sich wie ein lockeres Ergebnis an, „aber das war nicht locker“, sagte Kreis und meinte damit vor allem das erste Drittel. In dem sei seine Mannschaft „zu verhalten gewesen“, habe „zu wenig mit der Scheibe“ gemacht und sei „zu wenig schlittschuhgelaufen“. Zwar hatte es auch im ersten Drittel DEG-Chancen gegeben, und trotzdem führten die Berliner verdient mit 1:0, weil sie irgendwie giftiger wirkten.
Warum sich das Spiel danach komplett änderte, ist Bernhard Ebner hinterher gefragt worden. Gab es etwa eine Kabinenpredigt von Trainer Harold Kreis? „Nö“, sagte der Verteidiger schlicht. Der Trainer habe lediglich gesagt, dass sie Beine mehr bewegen und sich mehr mit der Scheibe spielen sollen, sagte Ebner, der die Wende selbst einleitete, als er in der 25.Minute einen Alleingang startete und nur noch unfair gestoppt werden konnte. Den folgenden Penalty schoss Philip Gogulla zwar an den Pfosten, trotzdem war das der Startschuss zur bislang besten Phase dieser Saison – was nach zuvor sechs Siegen in sechs Spielen wirklich etwas bedeutet.
Eine Minute nach Gogullas Aluminiumtreffer schoss auch Kevin Marshall an den Pfosten, kurz darauf lag der Puck endlich im Tor, Braden Pimm hatte einen Nachschuss verwandelt. Und das in Überzahl, dem einzigen Bereich im Spiel der DEG, der bislang so gar nicht funktionieren wollte. Einen Powerplaytreffer hatte davor bei 21 Versuchen gegeben.
Wieder nur zwei Minuten später traf auch Gogulla in Überzahl, doch auch das war noch nicht der Höhepunkt des Abends. Der folgte 61 Sekunden später: Ebners Rückhandpass, den Lukas Laub im Fallen artistisch zum 3:1 verwandelte. Drei Tore in 4:32 Minuten, zwei davon in Überzahl, dazu zahlreiche gewonnene Zweikämpfe und Laufduelle – die DEG machte mit den Berlinern, was sie wollte. „Es hat unfassbar Spaß gemacht zu sehen, mit welcher Energie die Mannschaft zu Werke gegangen ist“, fasste Geschäftsführer Stephan Adam das zweite Drittel zusammen.
Danach rannten die Berliner mehr oder weniger kopflos an. Die Tore fielen folgerichtig auf der anderen Seite: Jaedon Descheneau und Patrick Buzas erhöhten auf 5:1. Aber da waren die 7741 Zuschauer längst in Partylaune. Am Ende stand nicht nur der erste Heimsieg über die Berliner seit fast drei Jahren, sondern auch der beste Saisonstart seit der Saison 1994/95.