DEG holt Trainer Harold Kreis zurück

Der 59-Jährige Harold Kreis kommt vom EV Zug und erhält einen Vertrag bis 2020 bei der DEG. Bereits von 2008 bis 2010 stand er hinter der rot-gelben Bande.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Eine Woche nach der Rückkehr von Publikumsliebling Ken André Olimb hat die Düsseldorfer EG erneut einen Transfer gelandet, der auch außerhalb der Stadtgrenze aufhorchen lässt. Harold Kreis ist zurück in rot und gelb. Rund drei Monate nach der Entlassung von Mike Pellegrims präsentierte die DEG mit dem 59-Jährigen ihren neuen Cheftrainer. Kreis übernimmt den zuletzt zweimaligen Tabellenelften der Deutschen Eishockey Liga für die kommenden beiden Spielzeiten — und damit zum zweiten Mal nach 2008.

Erst am Montag war bekannt geworden, dass der Deutsch-Kanadier beim schweizerischen Erstligisten EV Zug, für den er die vergangenen vier Jahre als Verantwortlicher hinter der Bande stand, verlassen wird. Nach der dortigen Saisonanalyse hatte der 891-malige Erstligaspieler der Adler Mannheim das Gefühl, dass die Zeit für eine Luftveränderung gekommen ist. Und dann ging es plötzlich schnell. „Ich habe das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht. Und deshalb bedanke ich mich beim EV Zug, dass sie mir diese Möglichkeit gegeben haben und natürlich bedanke ich mich bei der DEG für das Interesse. Die Anfrage kam zu einem perfekten Zeitpunkt“, sagte Kreis gestern bei seiner Vorstellung.

Der Mann aus Winnipeg, über den die WZ in ihrer gestrigen Ausgabe bereits spekuliert hatte, erreichte in seiner ersten Saison mit den Düsseldorfern 2009 das Play-off-Finale. Im März des darauffolgenden Jahres musste er nach einer sportlichen Krise frühzeitig gehen und Lance Nethery übernahm das Team.

Nun ist Kreis wieder da. Und spricht, so wie es der gute Ton gebührt, vollends positiv und bewundernd über den Traditionsverein, der in den vergangenen beiden Saisons seine selbstgesteckten Ziele verfehlte. „Dass ich die DEG damals unfreiwillig verlassen musste, gehört zum Geschäft. Über die Jahre habe ich aber viele Freundschaften in Düsseldorf aufrecht gehalten. Das ist in diesem schnelllebigen Geschäft nicht selbstverständlich. Die DEG ist ein professionell geführter und ambitionierter Club. Das entspricht meinen Vorstellungen. Ich möchte etwas mitgestalten“, erklärte der Trainer und lobte seinen alten und neuen Arbeitgeber. „Als ich im Februar beim Abschiedsspiel von Daniel Kreutzer an der Brehmstraße hinter der Bande stand, dachte ich: ,Die DEG ist wirklich ein Club, der das Eishockey lebt.’“

Für jenen Club und seine Fans gingen nun Wochen der Ungewissheit endlich zu Ende. Mit Toni Söderholm (SC Riessersee/DEL2), Tommy Samuelsson (ehemals Ingolstadt) und Brandon Reid (Aalborg/Dänemark) wurden einige Kandidaten als neuer Cheftrainer gehandelt. Auch eine Beförderung von Interimstrainer Tobias Abstreiter, der unter Kreis weiter als Assistent arbeiten wird, standen im Raum. Nun präsentierte die DEG mit Kreis eine Lösung, die anders als Mike Pellegrims und Christof Kreutzer zuvor deutlich mehr Erfahrung als Trainer im Seniorenbereich mitbringt. „Wir haben mit Harold Kreis einen europäischen Top-Trainer verpflichten können. Seine Vita und unser Anforderungsprofil passen zu 100 Prozent“, sagte Geschäftsführer Stefan Adam.

Weitere Zugänge gab die DEG gestern noch nicht bekannt. Nach Aussage des Sportlichen Leiters Niki Mondt sollen noch fünf Neue kommen — mit mindestens zwei von ihnen ist bereits alles klar.