Düsseldorfer EG Kraftakt sorgt für volle Punktzahl in Nürnberg
Nürnberg · Lange sah das Kreis-Team in Nürnberg wie der Verlierer aus. Erst Alexander Bartas Treffer ist das Signal zur Aufholjagd. Am Ende siegt die DEG 3:2 nach 0:2.
Bis zehn Minuten vor Schluss sah es in der Arena am Frankenstadion so aus, als wenn das 3:1 der Düsseldorfer EG gegen den amtierenden deutschen Meister EHC München nur ein Strohfeuer gewesen sei. 0:2 lag das Team von Trainer Harold Kreis bei den Nürnberg Ice Tigers zurück, holte sich dann aber doch noch alle drei Punkte. Alexander Barta (51.), Ryan McKiernan (55.) sowie John Henrion (58.) trafen binnen 425 Sekunden. "Wir waren 40 Minuten lang nicht stark genug am Puck, dann jedoch haben sich in der Nürnberger Verteidigung Risse aufgetan. Das Ergebnis entspricht nicht den Spielanteilen", sagte Kreis.
Lange galten die Nürnberg Ice Tigers nahezu jedes Jahr als Mitfavorit auf die Meisterschaft, am Ende aber haben stets andere gejubelt. In dieser Saison nun stecken die Pegnitz-Städter jedoch in einer echten Krise und die Gründe dafür sind vielfältig.
Mit Steven Reinprecht sowie Yasin Ehliz verließen zwei Leistungsträger den Verein, Identifikationsfigur Patrick Reimer kann mit seinen inzwischen 35 Jahren die Last der Verantwortung nicht mehr alleine stemmen, dazu fallen viele Spieler verletzt aus und dies zumeist für lange Zeit.
Aggressive Nürnberger bringen den DEG-Motor ins Stottern
Gegen die lediglich ohne Bernhard Ebner sowie Manuel Strodel angereiste DEG fehlten Trainer Martin Jiranek die Verteidiger Jurcina (Adduktorenprobleme), Mebus (Sprunggelenk-OP), Stephan (Handverletzung) und Teubert (Rückenbeschwerden) sowie die Angreifer Mieszkowski, Buck (beide Knieverletzung) und Pohl (Gehirnerschütterung). Sollte sich die DEG von daher ihre Aufgabe in der Noris im Unterbewusstsein jedoch einfacher vorgestellt haben, so musste sie sich schnell eines Besseren belehren lassen. Die Ice Tigers rannten und kämpften, was das Zeug hielt.
Zwar ergaben sich damit im ersten Drittel nur wenige echte Tor-Chancen, den Kombinations-Motor der DEG aber brachte diese aggressive Spielweise erheblich ins Stottern. "Wir wollten mit schönem Spiel dagegen halten, das liegt uns aber nicht so", sagte Stürmer Patrick Buzas, der als ehemaliger Nürnberger mit einem kleinen Filmchen auf dem Videowürfel geehrt wurde. Sein Ex-Team witterte Morgenluft, ein Fehler von eben jenem Patrick Buzas (27.) bescherte Brandon Segal eine Möglichkeit. Die DEG wurde immer mehr in die Abwehr gedrängt und machte Fehler. Descheneau verlor die Scheibe, Lalonde brachte sie zu Acton und als nach dessen Drehung Picard sowie Köppchen die Orientierung verloren, drückte Pföderl zum 1:0 ein (33.).
"Wir haben gerade noch rechtzeitig wieder zu unserem Spiel gefunden"
Fünf Minuten später erhöhte Pföderl in Überzahl auf Zuspiel von Reimer dann sogar auf 2:0, die zweite Pause kam für die DEG zur rechten Zeit. "Der Rückstand war verdient, im dritten Drittel aber haben wir dann wieder zu unserem Spiel gefunden", so Buzas. Ob der Trainer dafür laut geworden war, blieb wie fast stets intern. Tatsache aber war, dass die DEG plötzlich in den Zweikämpfen mehr Durchsetzungsvermögen zeigte. So gab es mehr Scheibenbesitz und bessere Kombinationen. Eine davon vollendete Barta nach Pass von Gogulla zehn Minuten vor Schluss zum 1:2.
Die gegen das Verpassen der Play-offs kämpfenden Nürnberger wurden nervös, die DEG hingegen bekam Oberwasser und Selbstvertrauen. Mit diesem jagte McKiernan den Puck sechs Minuten vor dem Ende zum 2:2 ins Netz. Nun mussten die Ice Tigers auch noch ihrem kräftezehrenden Spiel Tribut zollen, müde unterliefen ihnen Fouls. Als gleich zwei Spieler auf der Strafbank saßen, schlug die DEG gnadenlos zu. 125 Sekunden vor der Schlusssirene schoß Henrion den Puck zum 3:2 ins Netz. "Die drei Punkte waren hart erkämpft", meinte Trainer Harold Kreis.