Deutsche Eishockey Liga DEG strauchelt und landet auf Platz sechs

Düsseldorf · Das Kreis-Team verliert auch in Berlin, in den Play-offs wartet Augsburg. Ein gutes Omen? Alle vier Partien gegen die Schwaben konnte die DEG für sich entscheiden. Jetzt heißt es, in der kurzen Pause Kraft zu schöpfen.

Jaedon Descheneau (vorne) versucht, im Fallen den Puck im Berliner Tor unterzubringen.

Foto: Birgit Häfner

Zum Schluss konnte auch die Karnevalsstimmung den Missmut der zur Spree mitgereisten Fans nicht mehr wettmachen. Mit Pfiffen und teilweise wütenden Protesten zeigten einige der mitgereisten Anhänger der Düsseldorfer EG ihren Unmut über die jüngst immer dürftigeren Auftritte ihrer Mannschaft. Immerhin — das Team von Trainer Harold Kreis hat sich trotz einer weiteren Pleite über die Ziellinie der direkten Play-off-Qualifikation gerettet. Die DEG unterlag bei den Eisbären Berlin am Sonntag mit 0:2 (0:0/0:1/0:1), rutschte auf Platz sechs ab und trifft im Viertelfinale ab dem 12. März auf die Augsburger Panther.

Das vor der Saison ausgegebene Ziel ist damit erreicht. Anfang September hatte Geschäftsführer Stefan Adam die Teilnahme am Viertelfinale formuliert, nun ist die Qualifikation dafür sogar ohne den Umweg über die Vor-Play-offs gelungen. Dafür aber hätte die Saison vermutlich keinen Spieltag länger dauern dürfen. Die Mannschaft befindet sich seit dem emotionalen Derby-Sieg im Winter-Game bei den Kölner Haien in einem alarmierenden Abwärtstrend. In 15 Partien gab es elf Niederlagen und von den vier Siegen konnten auch lediglich beim 4:3 gegen die Augsburger Panther am 27. Januar alle drei Punkte geholt werden.

Auch Marco Nowak verletzt — Alex Picard beißt auf die Zähne

Ein Grund sind natürlich die häufiger aufgetretenen und auch schwereren Verletzungen im Kader. Am Freitag gegen Krefeld erwischte es auch noch Verteidiger Marco Nowak, über dessen Blessur die DEG bisher keine Auskunft erteilt hat. In Berlin fehlten damit Huß, Köppchen, Nowak, Leon Niederberger, Laub und Reiter. Letzteren hat eine Grippe flach gelegt. Die plagt auch Picard. Doch angesichts von nur vier spielfähigen Abwehrspielern biss der Kanadier auf die Zähne. Ob er allerdings wirklich komplett fit in die Partie ging, ist die Frage.

Fakt ist, dass sich ob des ausgedünnten Kaders die Eiszeit der verbliebenen Akteure erhöht hat. Was wiederum gegen Ende eines Spiels zu konditionellen Problemen führt und erklärt, warum die Mannschaft der Düsseldorfer EG ihre zu Beginn der Saison noch knapp gewonnenen Begegnungen nun nicht mehr für sich entscheiden kann. Umso beruhigender kam da in Berlin bereits kurz nach dem ersten Bully die Nachricht vom frühen 0:1 der Straubing Tigers in Ingolstadt. Zumindest Platz sechs war mit diesem Tor kaum noch gefährdet. Die Partie in der Arena am Berliner Ostbahnhof kam dennoch nur schwer auf Touren. Sie bot zwar gutes Tempo, niemand konnte sich aber Chancen herausspielen.

Zwei Augsburger Tore verhindern nach 52 Spielen Play-off-Derby

André Rankel für die Eisbären (6.) sowie Kalle Ridderwall (8.) und nur Sekunden später Kenny Olimb für eine zunächst engagierte DEG hatten die besten Einschussmöglichkeiten, doch erst im zweiten Drittel erhöhte sich der Unterhaltungswert der Begegnung ein wenig. Kevin Marshall traf den Pfosten (22.), in dieser besten Phase der Gäste scheiterte zwei Minuten später Jerome Flaake. Dann aber wurde Berlin überlegen, brauchte beim 1:0 durch Louis-Marc Aubry (29.) jedoch ein Überzahlspiel. Zwar bemühte sich die Mannschaft von Harold Kreis bis zum Schluss, es fehlte aber an körperlicher wie geistiger Frische. So erhöhte (erneut) Aubry 44 Sekunden vor dem Ende auf 2:0.

„Wir hätten uns in der Tabelle noch verbessern können. Vorrangig war mir jedoch, ein solides Spiel abzuliefern. Wir hätten mehr erreichen können, durchleben aber seit Januar eine schwere Phase und sind froh, dass die Vorrunde vorbei ist. Nun beginnt die eigentliche Saison und ich glaube, dass uns die Rückschläge der vergangenen Wochen helfen können“, sagte Harold Kreis. In den Play-offs wartet Augsburg, ein gutes Omen? Alle vier Duelle mit den Panthern konnte die DEG gewinnen, so auch beim einzigen „Dreier“ im Jahre 2019. Ein Duell mit den Haien übrigens ist nur an zweier mehr erzielter AEV-Treffer gescheitert.