DEG Manuel Strodel: „DEG-Spieler reißen Altstadt nach Meisterschaft ab“

Daniel Fischbuch, Alexander Preibisch und Manuel Strodel sprechen im Trainingslager in der Schweiz über ihre Rolle im Team, die vergangene Saison, Erwartungshaltungen und ihre Wunsch-Schlagzeile für das Saisonende 2015/16.

Daniel Fischbuch, Alexander Preibisch und Manuel Strodel im Gespräch mit WZ-Reporter Tobias Kemberg

Sursee. Sie gelten für viele Fans immer noch als junges Trio im Kader der Düsseldorfer EG. Doch die drei Stürmer Daniel Fischbuch, Alexander Preibisch und Manuel Strodel gehen inzwischen in ihre vierte Saison bei der DEG. Die WZ sprach im Trainingslager in der Schweiz mit allen dreien.

Herr Fischbuch, Herr Strodel und Herr Preibisch, sehen Sie sich noch als „junge Hüpfer“ im DEG-Kader?


Daniel Fischbuch: In gewisser Weise fühlen wir uns noch immer so. Aber wir haben inzwischen eine höhere Erwartung an uns selbst. Mittlerweile haben wir innerhalb des Teams auch mehr Verantwortung als in den vergangenen Jahren.
Manuel Strodel: Inzwischen haben wir eine andere Reife. Und wir sind an unseren Aufgaben gewachsen.

Wie haben Sie die erfolgreiche, vergangene Saison erlebt und welche Erwartungen schürt das?


Strodel: Das vergangene Jahr war wie ein kleines Märchen. Nach dem 0:7 zum Start in Wolfsburg haben wir uns immer weiter gesteigert und nie unterkriegen lassen. Zum Ende der Saison haben wir uns in einen kleinen Rausch gespielt. Die Erwartungshaltung wird hoch sein, aber die Messlatte sollte nicht zu hoch liegen.
Alexander Preibisch: Wir visieren die Play-offs an, das ist ein gutes Ziel für uns. Das sollten auch die Fans als Ziel sehen. Wenn wir nach dem Halbfinale zuletzt jetzt nicht so weit kommen, sollte dann keiner sagen, es war eine schlechte Saison. Die anderen Mannschaften haben nicht geschlafen in der Vorbereitung, die haben sich alle gut verstärkt. Wir aber auch.

Wie schätzen Sie die Liga in der neuen Saison ein? Was ist für die DEG drin?


Fischbuch: Ganz oben dabei ist sicherlich wieder Mannheim. Hamburg hat sich gut verstärkt und München ist auch stark. Einen absoluten Favoriten gibt es nicht. Andersherum darfst du in der DEL auch kein Team unterschätzen.
Preibisch: Wir wollen einen Schritt weiterkommen, uns alle weiterentwickeln.

Sie wurden in der Vergangenheit alle auch mal mit anderen Clubs in Verbindung gebracht. Warum haben Sie der DEG bisher immer die Treue gehalten?


Strodel: Die persönliche Entwicklung spielt eine wichtige Rolle. Wenn du noch jung bist und dann zu einem anderen Club gehst, ist es nicht immer leicht. Der Trainer kannte uns, er weiß, was wir können und setzt auf uns. Zudem fühlen wir uns in Düsseldorf einfach wohl.
Preibisch: Der Verein hat uns die Chance gegeben, in der DEL spielen zu dürfen. Und diese Chance musst du erst einmal bekommen. Die DEG hat auch als der Kader immer kleiner wurde, immer mehr mit uns arbeiten „müssen“. Wir wollten dem Verein nach einer persönlich guten Saison, die aber für die DEG schlecht war, Etwas zurückgeben.

Wie sind die Eindrücke vom Trainingslager in der Schweiz insgesamt?


Fischbuch: Jeder hat die Chance, den anderen besser kennenzulernen. Und Teambuilding ist enorm wichtig. Aktivitäten abseits des Eises, wie der Ausflug an den See am Mittwoch, sind wichtig und machen viel Spaß.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne am Ende der Saison über die DEG lesen?


Strodel (lacht): „DEG-Spieler reißen Altstadt nach Meisterschaft ab“.

Viele sagen, die DEG 2015/16 ist eher ein „altes Team“. Zählt gut oder schlecht mehr als jung oder alt?


Preibisch: Solange du deine Leistung bringst, ist es doch egal, ob du Mitte 30 oder Anfang 20 bist. Hauptsache, du bringst das aufs Eis, was der Trainer sehen will. Ich denke, wir haben die richtige Mischung.
Fischbuch: Das Alter spielt in meinen Augen nicht die entscheidende Rolle. Es geht letztlich immer um die Leistung.

Christof Kreutzer geht ins zweite Jahr als Trainer. Was macht er anders, als Vorgänger Christian Brittig?


Strodel: Für mich kommt es bei einem Trainer sehr auf das Menschliche an. Spieler müssen sich wohlfühlen, um ihre Top-Leistungen bringen zu können. Aber über die Vergangenheit möchte ich gar nicht groß sprechen. Unter unseren Trainern fühlt sich jeder einfach wohl und wir freuen uns, unter denen spielen zu dürfen.

Wie reizvoll ist das Ausland im Verlauf der Karriere für Sie?


Fischbuch: Interessant ist es schon. Aber mir ist wichtig, mich zunächst in der DEL richtig durchzusetzen.
Preibisch: Ich halte es für wichtig, erst einmal ein gestandener DEL-Spieler zu sein, bevor ich mich mit diesem Thema beschäftige.
Strodel: In Deutschland reifen, vielleicht sogar zum Nationalspieler, ist der erste Schritt. Und wenn sich so eine Chance ergibt, muss jeder überlegen, ob er sie nutzen möchte oder nicht. Aber reizvoll ist es.

Wenn Sie einen beliebigen Spieler nach Düsseldorf holen könnten, wer wäre das?

Fischbuch: Mein persönlicher Favorit wäre Pavel Datsyuk von den Detroit Red Wings aus der NHL.
Preibisch: Alexander Ovechkin (Washington Capitals, Anm. d. Red.). Ein Wahnsinns-Typ. Wenn der die Scheibe hat, ist es so oft ein Tor. In der DEL wäre es wahrscheinlich immer ein Tor.
Strodel: Ich würde Sydney Crosby (Pittsburgh Penguins, Anm. d. Red.) holen. Für mich ist das der aktuell kompletteste Eishockeyspieler der Welt.