Eishockey DEG in Wolfsburg: Euphorie trifft Krise

Düsseldorf · Die Gegensätze sind deutlich: Die Grizzlys sind Vorletzter, die DEG hat sieben Siege in Folge eingefahren. Doch aufgrund einer Verletzung ist auch bei den Düsseldorfern nicht alles perfekt.

Philip Gogulla war gegen Berlin der Man of the match. Foto: Birgit Häfner

Foto: Birgit Häfner

Sieben Siege gegen einen, Tabellenführer gegen Vorletzter, Euphorie gegen Krise. Ist die DEG am Freitagabend (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) nun Favorit in Wolfsburg, Herr Ebner? Zugegeben, den DEG-Verteidiger zu fragen, ob seine Mannschaft die Punkte schon vor dem ersten Bully einplanen kann, ist in etwa so sinnvoll, wie ohne Sauerstoffgerät den Mount Everest zu besteigen. „Da kann ich gleich fünf Euro ins Phrasenschwein werfen, aber in der Liga kann jeder jeden schlagen“, entgegnete Bernhard Ebner, „es ist egal, ob wir als Erster dahinfahren oder als sonst was.“

Ganz egal ist das freilich nicht. Kaum jemand wird bestreiten, dass Psychologie im Sport eine Hauptrolle spielt. Und die DEG fliegt ja derzeit durch die Deutsche Eishockey Liga. Am Dienstagabend gegen Berlin hat sie zwei weitere Entwicklungsschritte gemacht: Da ließ sie sich von ihrem schwachen Startdrittel nicht verunsichern und machte aus dem zähen 0:1 ein wildes 5:1. Weil das zuvor so enttäuschende Powerplay funktionierte. Von den ersten 21 Überzahlsituationen der Saison hatte die DEG nur eine genutzt, am Dienstag waren es gleich zwei in Folge: zum 1:1 und zum 2:1. „Es wurde Zeit“, hat Philip Gogulla danach gesagt, der den zweiten Treffer selbst erzielte. „Wir sind dafür belohnt worden, dass wir nicht verzweifelt sind“.

Manuel Strodel fällt mit einer Schulterverletung Monate aus

Auch in Wolfsburg ist nichts von Verzweiflung zu hören, aber gute Laune sieht anders aus. „Die sind nicht so gestartet, wie sie es wollten, die haben momentan ein paar Probleme“, hat auch Gogulla erkannt, und pflichtbewusst hinterhergeschoben, dass es „trotzdem schwer wird, da zu gewinnen“. Das stimmt, und dennoch erleben die Grizzlys gerade, dass nicht jeder Umbruch so viel Spaß macht wie der der DEG. Dass es nach den Abgängen von Erfolgstrainer Pavel Gross (nach Mannheim) und Kapitän Tyler Haskins (Sportinvalide) schwer wird, war zu erwarten. Aber dass eins der besten DEL-Teams der vergangenen Jahre unter Neu-Trainer Pekka Tirkkonen erst ein Spiel gewann, ist mindestens überraschend.

 Sein Gegenüber Harold Kreis ist dennoch gewarnt: „Jede Mannschaft, gegen die man zum ersten Mal spielt, ist schwer“, sagt der DEG-Trainer, der auf Manuel Strodel verzichten muss. Der Stürmer fällt wegen einer Schultereckgelenkssprengung  für drei Monate aus.