Weder Panik noch Euphorie

Die beiden ersten Liga-Spiele der DEG lassen noch keine Schlüsse auf die wahre Stärke der Mannschaft zu.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Die ersten beiden Spieltage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind absolviert und die Düsseldorfer EG steht als Neunter auf einem Platz, der zur Qualifikation für die Vor-Play-offs berechtigt. Natürlich ist dies nur eine nicht sehr aussagekräftige Momentaufnahme nach zwei von 52 Partien.

Viel wichtiger ist die Tatsache, dass die DEG den am Freitagabend nach dem 0:7 bei den Grizzly Adams Wolfsburg befürchteten Fehlstart durch das 4:1 gegen die Hamburg Freezers vermeiden konnte. „Das war für unser Selbstvertrauen enorm wichtig“, sagte Angreifer Michael Davies.

Die Wende zum Positiven — oder nur ein Muster ohne Wert? Um die Leistung seriös einschätzen zu können, ist es unerlässlich, auch den jeweiligen Gegner in die Analyse einzubeziehen. Das Spiel in Wolfsburg war ein Debakel, doch der 4:1-Erfolg der Niedersachsen bei den Kölner Haien zeigt, dass die Grizzly Adams große Qualität besitzen. „Ihr Kader ist nur ganz wenig verändert worden und zu Saisonbeginn profitiert ein Team davon, eingespielt zu sein“, sagte DEG-Trainer Christof Kreutzer.

Andererseits muss auch der Sieg gegen die Hamburg Freezers eingeordnet werden. Dem Hauptrundenprimus der vergangenen Saison fehlten sechs Spieler, in Philippe Dupuis fiel Mitte des Spiels sogar ein siebter aus. „Wenn die Freezers komplett sind, dann haben wir es mit einem ganz anderen Gegner zu tun“, sagte Christof Kreutzer.

Der 47-Jährige verfiel daher am Sonntag so wenig in Euphorie wie am Freitag in Panik. „Solche Gefühle können wir uns nicht erlauben. Wir müssen in jedem Spiel so hart arbeiten, als wäre es ein Play-off. Dazu gilt es, Fehler zu suchen und sie zu beheben.“ Kreutzer nimmt sich bei Fehlern nicht aus.

Der Trainer erkannte, dass die vier Angriffsreihen in Wolfsburg ohne Bindung agierten und stellte sie für Sonntag um. Als Volltreffer erwies sich dabei die Wiedervereinigung von Martinsen und Olimb mit Arbeiter Mondt, der in Überzahl durch den technisch versierteren Davies ersetzt wurde.

„So haben wir defensiv besser gestanden und dennoch Chancen kreiert. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Andreas Martinsen. Dem Norweger gelangen zwei Tore, so viele wie in allen neun Testspielen zusammen.