Winter Game: Ein wahrer Festtag für die DEG

Europarekord, Derbysieg, Werbung in eigener Sache und frisches Geld — das „Winter Game“ war ein Erfolg.

Foto: City-Press

Düsseldorf. Wer in den vergangen beiden Spielzeiten bei der Düsseldorfer EG vorbeischaute, der kannte eigentlich nur noch eine Gefühlsregung: Mitleid. Aus dem achtmaligen Deutschen Meister, der in den 90er Jahren als „FC Bayern des Eishockeys“ galt, war nur noch ein Häufchen Elend übrig. Selten verloren sich mehr als 5000 Zuschauer in den Rather Dome. Und die sahen dann eine Mannschaft, die für die meisten Gegner aus der Deutschen Eishockey Liga nur noch ein Sparringspartner war.

Das alles ist nur etwas mehr ein halbes Jahr her. Aber mit der DEG, die am Samstag die Kölner Haie vor 51 125 Zuschauern in der Arena besiegte, hat das nur noch entfernt etwas zu tun.

Winter Game: DEG bezwingt Köln vor Rekordkulisse
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Winter Game: DEG bezwingt Köln vor Rekordkulisse

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Die DEG ist wieder da. Sportlich, aber auch wirtschaftlich. Ein mittlerer sechsstelliger Betrag bleibt wohl am Ende des „Winter Games“ übrig. Dazu gab es durch den 3:2-Erfolg über die Kölner Haie drei Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze. Doch das Wichtigste war die Erkenntnis, dass die Düsseldorfer ihr Eishockey-Team wieder lieb haben. Und sei es nur, weil das Drumherum beim Riesenspektakel etwas Besonderes bot.

Entsprechend euphorisch waren alle Beteiligten nach dem Spiel. Doppeltorschütze Kris Sparre zum Beispiel, der hofft, „dass die, die heute vielleicht zum ersten Mal beim Eishockey waren, wiederkommen“. Oder Verteidiger Bernhard Ebner, der im Vorfeld tagelang nicht richtig einschlafen konnte, „weil mir Milliarden Sachen durch den Kopf gegangen sind“. Nun, nach dem größten Spiel seiner Karriere, war er einfach nur glücklich: „Heute haben Zehntausende unsere Namen gerufen. Dass wir das Spiel noch gewinnen, ist das i-Tüpfelchen.“

Komplett im Partymodus war Christof Kreutzer: „Hier wurde in den letzten Monaten so viel gearbeitet. Auch von den Spielern. Ich kann mich nur bei allen bedanken“, sagte der Trainer, der vom „größten Spiel meiner Karriere“ sprach und selbst nach dem Spiel noch um die „500 Puls“ gehabt haben will.

So soll es nun weitergehen. Sowohl sportlich, wo am Freitag in Iserlohn wieder der Alltag ansteht. Als auch vom Drumherum her. „Die DEG hat heute ein großes Ausrufezeichen gesetzt“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke und hofft, „dass Düsseldorf das jetzt auch mitbekommt“.

Geht es nach DEG-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus, kann das gar nicht anders sein. Ein „überragendes Event“ hätten die Organisatoren und die Aktiven auf dem Eis den Zuschauern geboten. Dass die DEG am Ende gewann, sei gar nicht hoch genug einzuschätzen. Deswegen stand für ihn fest: „Wenn jetzt nicht ein paar mehr Menschen Laune auf Eishockey haben und zu uns in den Dome kommen, dann weiß ich es auch nicht. Mehr können wir nicht mehr tun.“