DEL-Saison 15/16: Die Rheinischen Eishockeyteams im Schnellcheck
Düsseldorf/Köln/Krefeld. Am Freitag startet die Deutsche Eishockey Liga in die neue Saison. Wir haben einen Blick auf die Eishockeyteams am Rhein geworfen und eine Prognose gewagt.
Nach zwei Jahren am Tabellenende war die Düsseldorfer EG in der Vorsaison die Überraschung der DEL. Bis ins Halbfinale und in die Champions League kam die DEG. Die Eishockey-Euphorie ist zurück in der Landeshauptstadt.
Das läuft gut: Alle, die mit der DEG zu tun haben, scheinen zu fliegen: Trainer, Spieler und Fans sind nach dem starken Start in der Champions League auf Wolke sieben. Die erfolgreiche Reise nach Finnland und Österreich hat sie noch enger zusammenrücken lassen. Identifikationsfiguren sind die Kreutzer-Brüder: Trainer Christof (48) und Kapitän Daniel (35). Das junge Team hat durch Zugänge wie Norm Milley (35), Eduard Lewandowksi (35) und Chris Minard (33) Erfahrung und weitere Qualität gewonnen. Die Offensive — 15 Tore in vier Spielen — ist das Prunkstück der DEG.
Das läuft noch schlecht: In der Defensive hapert es. Zwar ist Abwehrchef Tim Conboy (33) nach seinem Kreuzbandriss zurück, auch die Nationalspieler Bernhard Ebner (24) und Stephan Daschner (27) sowie Kurt Davis (29) und Zugang Tim Schüle (24) sind in Form, doch immer wieder gibt es Aussetzer. 14 Tore in vier Spielen sind zu viel. Zudem gibt es im Tor Fragezeichen. Momentan präsentieren sich der lange Verletzte Bobby Goepfert (32) und Jungtorwart Mathias Niederberger (22) stark. Aber sind sie langfristig stabil genug?
Prognose: Die DEG wird eine gute Rolle spielen und die Play-offs erreichen. Danach ist alles möglich.
Nach einer missratenen Spielzeit mit dem Aus schon nach der Hauptrunde soll es bei den Kölner Haien wieder aufwärts gehen. Dafür haben sie den Kader durcheinandergewirbelt. Zwölf Spieler gingen, zwölf kamen.
Das läuft gut: Die Vorbereitung war ein Erfolg. Das neue Team hat sich schnell gefunden und in sechs Tests gegen namhafte Clubs aus der Schweiz und aus Schweden sechs Siege bei 24:7 Toren eingefahren. Nur zum Abschluss gegen Krefeld gab es eine Niederlage. „Wir haben im Angriff wieder einige Akteure, die eine Partie gut lesen können und die in jeder Situation anspielbar sind“, sagt Stürmer Philip Gogulla.
Vieles spricht gar dafür, dass die Haie ganz oben angreifen. Nachdem Trainer Niklas Sundblad im vergangenen Jahr lediglich Mangelverwaltung einer missratenen Personalplanung betreiben konnte, hat er für diese Saison den Kader nach seinen Vorstellungen zusammengestellt. Dabei setzt der 42-Jährige verstärkt auf Landsleute. Die sechs Schweden bringen auf allen Positionen eine Menge Qualität mit.
Das läuft noch schlecht: Eigentlich gibt es da nicht viel. Der KEC ist in starker Frühform, die Fans haben ihm die Vorsaison verziehen. Für den Auftakt gegen München sind mehr als 15 000 Karten verkauft. Die Frage wird nur sein, wie das aufgeregte Kölner Umfeld reagiert, wenn es mal einen Durchhänger gibt.
Prognose: Die Kölner haben das Seuchenjahr abgehakt und werden um die Meisterschaft mitspielen.
Ersatzgeschwächt, gleichwohl optimistisch gehen die Krefeld Pinguine in die Spielzeit. In Torhüter Tomas Duba, István Sofron, Dominik Meisinger und Hunter Bishop fehlt ein Quartett zum Saisonauftakt.
Das läuft gut: Wenn die Ausländer im Team nicht punkten, wird die Spielzeit schwierig. Daraus haben die Krefelder die Lehren gezogen, die Zusammenarbeit mit Tyler Beechey (34), Colin Long (26) und Joel Perrault (32) beendet. Das neue Trio der Kontingent-Spieler verheißt bessere Zeiten: Henrik Eriksson (27), Hunter Bishop (28) und Mike Collins (25) sind jünger und schneller auf dem Eis unterwegs. Der Wechsel in der Teamführung ist geglückt — Daniel Pietta (28 Jahre), ausgestattet mit einem Zehn-Jahresvertrag, hat Herberts Vasiljevs (39 Jahre) als Kapitän abgelöst. Am Mittwoch verlängerte auch Publikumsliebling Martin Schymainski seinen Vertrag bis 2021.
Das läuft noch schlecht: Bis zum vergangenen Donnerstag schien alles eitel Sonnenschein. Bis Kapitän Pietta im entscheidenden Champions-League-Spiel böse gecheckt wurde und ausschied. 5:3 führten die Pinguine gegen Wien — sie verloren 5:6 und schieden als einziges deutsches Team in der Vorrunde aus. Ein Schock. Auf die fehlende körperliche Robustheit im Kader reagierte der Club, verpflichtete am Montag Jeffrey Szwez — 1,92 Meter groß, 96 Kilogramm schwer. Der Mann fürs Grobe.
Prognose: Der Kampf um die Play-offs wird ein zäher.