Entscheidungen am Dienstag DEL spannend: Drei Viertelfinals über sieben Spiele
Hannover (dpa) - Das gab es bislang noch nie in der DEL-Geschichte. Gleich drei Viertelfinal-Serien in den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) werden am Dienstag (20.00 Uhr) erst im siebten Spiel entschieden.
Meister EHC Red Bull München wartet bereits seit knapp einer Woche auf seinen Gegner im Halbfinale, das ab Freitag ausgetragen wird. „Für uns purer Freizeitstress! ;)“, twitterte der EHC zu den teils dramatischen anderen Serien. Ein Überblick über die einzelnen Duelle:
KÖLNER HAIE - GRIZZLYS WOLFSBURG:
Psychologisch ist der achtmalige Meister aus dem Rheinland nun klar im Vorteil. Mit dem 1:0 am Sonntag in Wolfsburg glichen die Haie ein 1:3 nach Siegen noch aus und haben im entscheidenden Spiel nun Heimrecht. „Das wird eine Höllenatmosphäre. Wir werden die Arena rocken“, sagte Torschütze Shawn Lalonde. Seit der Suspendierung von Nationalstürmer Patrick Hager nach dem 5:1 der Grizzlys im vierten Spiel läuft es bei den Haien. Dass ein Team eine Viertelfinalserie nach einem 1:3 noch drehen konnte, kam allerdings erst einmal vor. 2008 schafften es die Frankfurt Lions gegen die Iserlohn Roosters.
ADLER MANNHEIM - EISBÄREN BERLIN:
Erstaunlich, dass die Eisbären nach einer katastrophalen Vorrunde so gut mit dem größten Titelfavoriten neben Meister München mithalten. „Wir wussten von Anfang an, dass wir im Endeffekt ein Auswärtsspiel gewinnen müssen, um weiterzukommen. Jetzt ist es eben das letzte“, sagte Berlins Nationalstürmer Marcel Noebels, der am Sonntag den Siegtreffer zum 4:3 in der dritten Overtime geschossen hatte. Bislang gewann stets das Heimteam. „Wir setzen alles darauf, dass das Gesetz der Serie hält“, sagte Noebels Mannheimer Auswahlkollege, David Wolf. Das Ende der DEL-Vorrunde dominierten die Adler völlig. In den Playoffs schmerzt aber der langfristige Ausfall von Routinier, Ex-NHL-Profi und Nationalmannschaftskapitän Marcel Goc um so mehr.
NÜRNBERG ICE TIGERS - AUGSBURGER PANTHER:
Auch hier ist es durchaus überraschend, dass der Vorrundendritte aus Nürnberg mit dem Trainer des Jahres Rob Wilson und dem Spieler des Jahres Patrick Reimer in ein siebtes Spiel muss. „Der Sieg heute sagt gar nichts. Am Dienstag geht es wieder um alles“, sagte Nürnbergs Torhüter Jochen Reimer nach dem 3:0 am Sonntag in Augsburg. Die Panther zeigten sich vor allem in den Spielen zuvor erstaunlich stark - wie schon in der gesamten Hinserie. Kein Wunder, dass Coach Mike Stewart als Trainerkandidat bei größeren Clubs, vor allem der Düsseldorfer EG gehandelt wird.