Der Unkaputtbare: Köppchen mit unglaublicher DEL-Serie

Ingolstadt (dpa) - Seit einer kleinen Ewigkeit hat den früheren Nationalspieler Patrick Köppchen nichts mehr von einer DEL-Partie abgehalten. Der Verteidiger des ERC Ingolstadt kommt einem Eishockey-Phänomen nahe.

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Mehr als sieben Jahre lang hat der 34-Jährige in keinem Liga-Spiel gefehlt, seit November 2007 war er immer dabei. Wenn der Tabellen-Dritte am Freitag (19.30 Uhr) in Augsburg antritt, will Köppchen seinen 456. Liga-Auftritt nacheinander ohne Pause bestreiten - so weist es die Statistik des Titelverteidigers aus. Eine im harten und verletzungsreichen Eishockey-Sport unwirklich klingende Serie.

„Mir fällt es schwer, darüber zu reden, weil es ein schlechtes Omen ist“, sagt der ERC-Kapitän. „Nicht, dass es dann morgen passiert.“ Sein Geheimnis für seine Gesundheit scheint einfach: gesunde Ernährung und präventive Fitness. „Ich tue mein Nötigstes dafür“, beteuert der zweimalige deutsche Meister und betont: „Es gehört auf jeden Fall eine große Portion Glück dazu.“ Köppchen kennt keinen, dem Ähnliches gelungen ist. Die DEL spricht von einer einmaligen Serie.

Laktose und Gluten lässt Köppchen beim Essen weg, beides verträgt er nicht so gut. Neben viel Gemüse müsse aber ab und an auch mal ein Burger sein, gesteht der Abwehrspieler. Fleißig schwitzt er im Kraftraum, damit Muskeln seine Gelenke schützen und die Kondition stimmt. „Wenn man müde wird, kann es ja schneller passieren, dass man sich verletzt“, erläutert er seine Devise. Fitnesstrainerin Maritta Becker, selbst frühere Nationalspielerin, lobt ihn für seine „unglaubliche“ Arbeitsmoral: „Er hat nicht umsonst den Spitznamen Ironman bekommen. Das ist wohl für ihn der Schlüssel.“

Ende 2006 riss Köppchen das Syndesmoseband, seitdem hat ihn nichts Schwerwiegendes erwischt. Auf dem Weg zum ersten Meistertitel der Ingolstädter war es jedoch nur sein Wille, der die imposante Serie aufrechterhielt. Im Viertelfinale gegen Krefeld wurde Köppchen vom Puck im Gesicht getroffen und anschließend mit 18 Stichen genäht. Zudem plagte ihn eine Kieferprellung. „Ich habe dann zwei Tage später wieder ein Spiel bestritten. Die Ärzte fanden das nicht so klug von mir“, sagt Köppchen, der von der DEL zum wertvollsten Spieler der Playoffs 2014 gewählt wurde.

Auch ein gebrochener Zeh oder Finger, Prellungen an Rippen, Fuß oder Knie hielten ihn in der Vergangenheit nicht vom Eis fern. Zur Not linderten Tabletten den Schmerz. „Das hat man ja immer mal“, sagt der Teamplayer lapidar. „Gerade wenn die Saison etwas länger dauert, ist es normal, dass man nicht mehr ganz beschwerdefrei übers Eis huscht.“

802 DEL-Spiele hat Köppchen seit der Saison 2000/2001 insgesamt auf dem Buckel - neben Ingolstadt lief der Defensivspezialist für die Hamburg Freezers, Hannover Scorpions und München Barons auf. Auf 1000 Partien würde er gern noch kommen. Bis 2018 hat sich der gebürtige Berliner vor einigen Wochen an die Oberbayern gebunden. Das könnte für die nächste famose Marke reichen, sofern Köppchen verletzungsfrei bleibt. Und das ist ihm ja nun schon seit langem geglückt.