Eisbären Berlin scheitern im Viertelfinale an Kölner Haien

Berlin (dpa) - Die Kölner Haie haben die Titel-Hoffnungen ihres früheren Trainers Uwe Krupp und der Eisbären Berlin frühzeitig beendet. Der Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga verlor das entscheidende siebte Viertelfinal-Spiel mit 2:3 (0:1,2:2,0:0).

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Berlin vergab damit auch die zweite Chance, die Serie zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Kölner müssen in der Vorschlussrunde von Mittwoch an gegen Hauptrunden-Sieger EHC München ran. Die Grizzlys Wolfsburg bekommen es mit den Nürnberg Ice Tigers zu tun, die das Viertelfinale gegen Iserlohn am Samstag mit 4:2-Siegen vorzeitig beendet hatten.

Nach zwei desaströsen Vorjahren kann der siebenmalige Champion Berlin damit unter dem gebürtigen Kölner Krupp, der seine erste komplette Saison in der Hauptstadt bestritt, wieder nicht an seine dominanten Zeiten anknüpfen. Für den Vorrunden-Zweiten beginnt nun die Sommerpause.

„Wenn du das letzte Spiel nicht gewinnst, hat die Sache immer einen faden Beigeschmack“, bilanzierte Krupp. „Die ganze Saison in diese Schublade zu werfen - weiß ich nicht. Jetzt im Moment ist natürlich jeder enttäuscht.“ Sein Kapitän André Rankel meinte: „Wir wollten alle mehr. Alles in allem haben wir aber einen Schritt nach vorne gemacht. Im Moment kann man aber kein Fazit ziehen.“ Haie-Stürmer Patrick Hager meinte glücklich: „Wir haben unser Potenzial zum richtigen Zeitpunkt gefunden.“

Das Viertelfinal-Duell zwischen Berlin und Köln war das einzige, das in ein siebtes Spiel ging. Am entscheidenden Montagnachmittag kamen die Berliner nach einem 0:3 dank der Treffer von Micki DuPont (37.) und Mark Olver (39.) noch einmal auf 2:3 heran. Am Ende blieb es jedoch dabei, dass in dieser Serie immer das Team gewann, das das erste Tor erzielte.

Haie-Nationalspieler Hager (6.) brachte die anfangs im Angriff gefährlicheren Gäste vor 12 443 Zuschauern mit einer famosen Einzelleistung in Führung. Nach dem frühen Schock nutzten die Berliner auch eine 80-sekündige Fünf-gegen-Drei-Situation nicht. Hagers Auswahl-Kollege Philip Gogulla (32.) und Dragan Umicevic (34.) erhöhten im Mittelabschnitt für den Hauptrunden-Siebten, ehe die Gastgeber mit einem Doppelschlag wieder für Spannung sorgten. Im Schlussabschnitt kämpften die Eisbären vergeblich um den Ausgleich. „Wie in der gesamten Serie hat Köln in den entscheidenden Momenten sehr gut verteidigt“, analysierte Krupp.

Köln hatte in der ersten Playoff-Runde bereits Meister Adler Mannheim aus dem Titel-Rennen geworfen - nun hatte der Kölner Krupp mit seinem Team das Nachsehen. Das brisante Wiedersehen nahm somit für den 50-Jährigen ein bitteres Ende. Seinen Heimatverein hatte der frühere Bundestrainer bis zum Herbst vor eineinhalb Jahren trainiert und 2013 sowie 2014 jeweils ins Finale geführt.