DEL, 24. Spieltag, 24.11.2017 DEG: Niederberger bringt Berliner Eisbären zur Verzweiflung

Die DEG setzt ihren Aufwärtstrend fort und gewinnt in Berlin durch Penaltyschießen die nächsten Punkte.

Foto: Birgit Häfner

Berlin. Mathias Niederberger tanzte ausgelassen und seine Mitspieler fielen förmlich über ihren Torwart her. Die Düsseldorfer EG bleibt neben den Grizzlys Wolfsburg (5:2 bei Tabellenführer EHC München) die Mannschaft der Stunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Das Team von Trainer Mike Pellegrims gewann am Freitag Abend bei Titel-Anwärter Eisbären Berlin vor 11 826 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof nach Penaltyschießen mit 4:3 (0:2/2:1/1:0/0:0/1:0) und feierte seinen vierten Sieg in Folge. Nach gutklassigen 65 Minuten verwandelte John Henrion als einziger Schütze seinen Penalty.

Foto: Birgit Häfner

Die Eisbären hatten bereits zuvor vier Erfolge in Serie einfahren und ihre Position im Spitzen-Trio mit München sowie Nürnberg damit festigen können. Dennoch war Uwe Krupp - der neben Thomas Popiesch von den Fischtown Pinguins Bremerhaven momentan der einzige deutsche Trainer in der Deutschen Eishockey-Liga ist - mit den Leistungen seiner Mannschaft nicht zufrieden. "Wir laufen dem Puck zu oft hinterher und bieten dem Gegner so viele Chancen an. Gegen Düsseldorf müssen wir einfach wieder besser spielen", sagte Krupp vor der Partie.

DEG siegt gegen Berliner Eisbären
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Bei seinen Spielern schien er da aber zunächst auf viele taube Ohren gestoßen zu sein. Die DEG begann aktiver, hatte durch Kammerer (2. und 5.) sowie in Überzahl durch Barta (9.) gute Chancen. Ein Treffer von Alexander Barta und die Chancen auf einen Erfolg hätten gut gestanden. Denn immer wenn der 34-Jährige in dieser Saison einen Treffer oder eine Tor-Vorlage verbuchen konnte, dann hat die DEG auch gewonnen. Die Eisbären hingegen zeichnet derzeit eine brutale Effizienz aus. So kam, was aus Sicht der DEG zu befürchten war - unmittelbar nach der nicht genutzten Überzahl fälschte Busch einen Schuss von DuPont zur Berliner Führung ab (11.).

Die DEG reagierte unbeeindruckt, hatte durch Barta (12.) sowie Dmitriev und Kammerer (14.) dicke Chancen zum Ausgleich. Berlins Torhüter Cüpper aber, der anstelle von Stamm-Keeper Vehanen zwischen den Pfosten stand, verhinderte mit Glanzparaden das 1:1. Kurz darauf sah sich die DEG dann mit zwei Spielern weniger auf dem Eis, was Petersen umgehend zum 2:0 nutzte (17.). Beide Strafen erfolgten übrigens zu Recht - dies muss erwähnt werden, weil mit Sirko Hunnius einer der beiden Schiedsrichter aus Berlin stammt. "Üblich ist das nicht. Er kommt zwar von einem anderen Berliner Verein, unglücklich aber ist diese Ansetzung schon", sagte DEG-Urgestein Walter Köberle.

Hunnius und sein Kollege André Schrader aber zeigten eine tadellose Leistung und die bot auch die DEG. Lewandowski erzielte in der 22. Minute das 1:2 und selbst das umgehende 1:3 durch Buschs zweiten Treffer nur 16 Sekunden später hinterließ bei den Rot-Gelben keinerlei Wirkung. Sinnbildlich für den Einsatz stand Bernhard Ebner - der Verteidiger zog sich eine Platzwunde zu, musste genäht werden und biss dann sofort wieder auf die Zähne. Spätestens mit dem 2:3 durch Henrion (32.) war die Partie schließlich komplett offen.

Die Eisbären ließen ihren Trainer Recht behalten. Der Puck war oft in gegnerischem Besitz und als Darryl Boyce in der 45. Minute das 3:3 gelang, wurde die Begegnung zum echten Krimi. Den Düsseldorfern ging ein wenig die Puste aus, zumal auch noch eine weitere doppelte Unterzahl überstanden werden musste. Fischbuch traf für Berlin den Pfosten (55.), danach wuchs Niederberger über sich hinaus. Erst rettete er gegen Noebels (58.), dann parierte er einen Penalty von Richmond (63.) und schließlich ließ er sich auch im Shoot-out nicht überwinden.